Flugzeugabsturz in Litauen: Große Trümmerteile geborgen
VILNIUS: Nach dem Absturz eines Frachtflugzeugs in Litauen laufen die Ermittlungen. Auch die Bergung der Trümmerteile geht voran.
In Litauen sind bei den Bergungsarbeiten nach dem Absturz eines Frachtflugzeugs die großen Trümmerteile von der Unglücksstelle abtransportiert worden. Mit Hilfe eines Krans wurde ein Teil des Rumpfes der Swiftair-Maschine, die im Auftrag von DHL von Leipzig nach Vilnius unterwegs war, angehoben und verladen. Auch die Triebwerke des Flugzeugs wurden auf Lastwagen von der abgesperrten und von der Polizei abgesicherten Absturzstelle weggebracht, wie auf Bildern litauischer Medien zu sehen war.
Das Frachtflugzeug war am frühen Montagmorgen kurz vor der geplanten Landung in der Nähe des Flughafens Vilnius in ein Wohngebiet gestürzt und am Boden zerschellt. Dabei kam eines der vier Besatzungsmitglieder ums Leben. Die Absturzursache ist noch unbekannt.
Die litauischen Behörden haben nach dem Absturz umfassende Ermittlungen eingeleitet. Die Trümmerteile der völlig zerstörten Maschine sollten zur Untersuchung in einen Hangar gebracht werden. Die Flugschreiber waren zuvor gefunden und geborgen worden.
In die Ermittlungen sind auch deutsche Experten eingebunden und beteiligen sich vor Ort an den Untersuchen. Auch aus Spanien und den USA sind nach Angaben der Behörden Experten in Litauen eingetroffen.
Triebwerksbauer MTU verspricht kräftiges Wachstum
MÜNCHEN: Die deutsche Industrie ist flächendeckend in Krisenstimmung - doch es gibt Ausnahmen. Der Triebwerkshersteller MTU versprüht Optimismus.
Der Münchner Triebwerkshersteller MTU verspricht seinen Anlegern ein kräftiges Wachstum im nächsten Jahr: Der Umsatz soll 2025 zwischen 8,3 Milliarden und 8,5 Milliarden Euro liegen, nach 7,3 Milliarden bis 7,5 Milliarden Euro in diesem Jahr. Prozentual zweistellig soll auch das operative Ergebnis zulegen, der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern und Zinsen. «Wir halten die MTU auch 2025 weiter auf Rekordkurs», sagte der MTU-Vorstandsvorsitzende Lars Wagner.
MTU baut Triebwerke in Kooperation mit anderen Herstellern. Das Unternehmen verdient einen wesentlichen Anteil seines Geldes mit Wartung und Ersatzteilen. So soll der Umsatz in der Wartung ziviler Flugzeuge 2025 um einen niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentsatz steigen, das Ersatzteilgeschäft um einen niedrigen Zehner-Prozentsatz. Im Militärgeschäft erwartet das Unternehmen demnach ein mittel bis hoch einstelliges Umsatzwachstum.
MTU zählt derzeit zu den wenigen optimistischen Industrieunternehmen. Zuletzt hatte das Unternehmen seine Gewinnprognose für dieses Jahr erneut angehoben und ein operatives Ergebnis von über einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt. Der Börsenkurs hat sich seit Oktober vergangenen Jahres fast verdoppelt.
Globaler Flugverkehr verfehlt Klimaziele klar
BAKU/BERLIN: Die Klimawende im Flugverkehr lässt auf sich warten. Die Hebel sind zwar bekannt, werden aber bislang aus unterschiedlichen Gründen nur wenig eingesetzt.
Der weltweite Passagierluftverkehr hat einer Studie zufolge seine Klimaziele klar verpasst. Auch den deutschen Airlines ist es kaum gelungen, den Kerosinverbrauch abzusenken und damit den CO2-Ausstoß und weitere Umweltschäden etwa durch Kondensstreifen zu lindern. In einem zur Klimakonferenz in Baku vorgelegten Airline-Ranking der Umweltorganisation «Atmosfair» sind Lufthansa, Condor und Tuifly zurückgefallen.
Demnach haben die internationalen Passagierairlines 2023 ihre CO2-Effizienz im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 nur um knapp 6 Prozent verbessert, was etwa 1,4 Prozent jährlich entspreche. Es seien aber bei weiter wachsendem Flugaufkommen jedes Jahr 4,0 Prozent notwendig, um die in Paris vereinbarten Klimaziele zu erreichen, sagt Atmosfair. Selbst die aus Sicht der Umweltorganisation unzureichenden Klimavorgaben der zivilen Luftfahrtorganisation ICAO von jährlich 2,0 Prozent seien nicht erreicht worden.
«Die Klimawende im Flugverkehr lässt auf sich warten», sagt Atmosfair-Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. «Unsere Zahlen zeigen, dass der Sektor beim Klimaschutz einfach zu langsam ist.» Der absolute CO2-Ausstoß des Passagierluftverkehrs sei vor allem wegen des geringeren Flugaufkommens noch etwa 10 Prozent geringer als 2019.
Nachhaltig produzierte Treibstoffe werden bislang kaum eingesetzt. Zudem sind die Gesellschaften mit der Flottenmodernisierung kaum vorangekommen, obwohl moderne Triebwerke den Kerosinverbrauch um bis zu 30 Prozent senken können. Hintergrund sind hier Lieferschwierigkeiten bei den beiden dominierenden Herstellern Boeing und Airbus.
Airlines mit einer vergleichsweise alten Flotte fielen daher in dem Ranking zurück, wie beispielsweise die Kerngesellschaft des Lufthansa-Konzerns, die von Rang 66 im Jahr 2019 auf Platz 97 absackte. Condor verschlechterte sich von 9 auf Platz 36 und die Tuifly von Platz 4 auf 14. Die günstigsten Effizienzwerte erreichten die Tuifly Netherlands und die erst 2018 gegründete Airline Starlux aus Taiwan mit brandneuen Flugzeugen.