Flughafen Hamburg tritt Wasserstoff-Netzwerk von Airbus bei
HAMBURG: Fliegen mit Wasserstoff ist noch Zukunftsmusik. Damit die Luftfahrt zum Schutz ihren Beitrag zum Abschied von fossilen Brennstoffen leisten kann, arbeitet die gesamte Luftfahrtindustrie aber schon heute daran.
Der Hamburger Flughafen ist am Freitag als erster Airport in Deutschland einem internationalen Airbus-Netzwerk für den Aufbau einer Infrastruktur für die wasserstoffgetriebene Luftfahrt beigetreten. Zu weiteren Partnern, die Airbus zu der Kooperation eingeladen hat, zählen Flughäfen in Frankreich, Singapur, Japan und Neuseeland.
«Wir freuen uns, dass sich der Hamburger Flughafen bei den entscheidenden Vorbereitungen für eine Energiewende in der Luftfahrt auf Augenhöhe mit internationalen Drehkreuzen wie Paris Charles de Gaulle oder Changi Airport Singapur befindet», sagte der Chef des fünftgrößten deutschen Flughafens, Michael Eggenschwiler, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Der weltgrößte Flugzeughersteller arbeitet in dem «Hydrogen Hub at Airports» genannten Netzwerk mit Flughäfen, Airlines und Unternehmen aus dem Energiesektor zusammen. Hamburg ist für die Entwickler bei Airbus ein günstiger Standort, weil in der Hansestadt das nach Toulouse in Frankreich zweitgrößte Airbuswerk liegt.
Airbus arbeitet derzeit unter dem Projektnamen ZEROe an einem Passagierflugzeug mit Wasserstoff-Antrieb, das bis 2035 für den Einsatz bei Fluggesellschaften bereit sein soll. «Grün» erzeugter Wasserstoff als Ersatz für fossile Brennstoffe gilt als einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel.
Der Einsatz von Wasserstoff als Treibstoff in der Luftfahrt setzt eine komplett neue Infrastruktur an möglichst vielen Airports voraus. «Nur wenn am Ende ein ausreichend großes Netz an Wasserstoff-Flughäfen vorhanden ist, werden die Airlines entsprechende Flugzeuge bestellen und Verbindungen planen», sagte Eggenschwiler. «Als erster deutscher Flughafen in dem internationalen Netz investiert der Hamburger Flughafen damit auch in seine zukünftige Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt.»
Der Hamburger Flughafen bereitet sich schon heute darauf vor. «Der Flughafen Hamburg hat schon sehr viel Erfahrung mit dem Thema Wasserstoff-Infrastruktur und ist Vorreiter bei diesem Thema», sagte Nicole Dreyer-Langlet, die in der Geschäftsführung von Airbus in Deutschland für das Thema Forschung und Technologie verantwortlich ist. «Die Abfertigung von Flugzeugen mit Wasserstoff-Antrieb soll genauso alltäglich werden wie heute das Tanken mit Kerosin. Wir leisten dazu unseren Beitrag als Flugzeughersteller, sind aber dazu auf das perfekte Zusammenspiel mit den Spezialisten an den Airports angewiesen.»
Verletzte bei Helikopterabsturz auf Madrid-Autobahn
MADRID: Ein Hubschrauber ist aus bisher ungeklärter Ursache am Freitag auf die viel befahrene Ringautobahn M-40 rund um die spanische Hauptstadt Madrid gestürzt. Wie durch ein Wunder kamen die beiden Insassen des Hubschraubers mit leichteren Verletzungen davon, wie der Rettungsdienst auf der Plattform X (vormals Twitter) mitteilte. Auch ein Autofahrer sei nur leicht verletzt worden.
Im Fernsehen war zu sehen, dass von dem gelben Hubschrauber nur noch ein Trümmerhaufen übrig war, der kurz vor einer Brücke auf dem Mittelstreifen der Autobahn lag. In unmittelbarer Nähe zum Absturzort befindet sich das Messegelände Ifema, wo gerade eine Flugmesse stattfindet. Ob der Hubschrauber mit dieser Messe in Verbindung stand, war zunächst unbekannt.
Putin übergibt Flughafen in russische Verwaltung - Fraport raus
MOSKAU: Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine ziehen sich viele westliche Unternehmen aus Russland zurück - oder werden herausgedrängt. Jetzt betrifft es den deutschen Flughafenbetreiber Fraport.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine neue Betreiberstruktur des Flughafens Pulkowo in St. Petersburg angeordnet und damit den großen deutschen Anteilseigner Fraport aus dem Geschäft gedrängt. Fraport hatte 25 Prozent der bisherigen Betreibergesellschaft gehalten. Putin begründete den Schritt mit «unfreundlichen Handlungen einiger ausländischer Staaten und internationaler Organisationen», wie aus seinem in der Nacht zum Freitag veröffentlichten Dekret hervorgeht.
Fraport teilte auf Anfrage mit, das Unternehmen müsse die Informationen zunächst verifizieren und prüfen, «was das für unsere Beteiligung in St. Petersburg, die wir seit dem russischen Angriffskrieg ruhend gestellt haben, in Zukunft bedeutet.»
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hatten sich westliche Unternehmen massenhaft vom Markt des Riesenreichs zurückgezogen. Viele Bereiche der russischen Wirtschaft sind mit westlichen Sanktionen im Zuge des Krieges belegt. Putin hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Zwangsverwaltungen angeordnet, um den Betrieb von Werken und Unternehmen sowie Arbeitsplätze zu sichern.
Die neuen Maßnahmen zum internationalen Flughafen Pulkowo würden im «Zusammenhang mit der Gefahr für die nationalen Interessen und wirtschaftliche Sicherheit der Russischen Föderation» ergriffen, hieß es. Demnach werden 100 Prozent des Anteile des Konsortiums Northern Capital Gateway (NCG), das in Zypern über die Firma Thalita Trading Ltd. registriert ist, in eine neue von der russischen Regierung gegründete Holding übertragen. Die russischen Gesellschafter behielten ihre Rechte, die ausländischen Investoren nicht.
Fraport hatte nach Beginn des Krieges die Absicht erklärt, aus dem Betrieb des Flughafens auszusteigen. Im September erklärte der Chef der russischen Bank VTB, Andrej Kostin, dass bis Ende dieses Jahres die Parameter des Ausstieges von Fraport festgelegt werden sollten. Er hatte den Wert des Fraport-Anteils mit 111 Millionen Euro angegeben. Insgesamt gehörten zu der bisherigen Holding NCG, die 2010 einen 30-jährigen einen Vertrag zum Betrieb des Flughafens Pulkowo erhalten hatte, 13 verschiedene Unternehmen.