Teile mit gefälschten Zertifikaten bei Boeing und Airbus

Foto: Freepik
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WASHINGTON/PARIS: An einigen Flugzeugen von Boeing und Airbus wurden offenbar Triebwerksteile mit gefälschten Zertifikaten verbaut. Die US-Luftfahrtbehörde FAA warnt Fluggesellschaften und andere Unternehmen der Branche vor Ersatzteilen des britischen Unternehmens AOG Technics. Die Behörde bezieht sich in ihrer Mitteilung vom Donnerstag auf den Triebwerkstyp CF6 von General Electric (GE), der bei mehreren Großraumjet-Modellen wie älteren Boeing 747 und Airbus A330 zum Einsatz kommt. Ähnliche Fälle wurden bereits bei dem Triebwerk CFM56 entdeckt, das ältere Mittelstreckenjets von Boeing und Airbus antreibt.

AOG habe Buchsen für das CF6-Triebwerk mit gefälschten Lufttüchtigkeitszertifikaten und ohne Genehmigung des Triebwerksherstellers verkauft, schreibt die FAA. Dabei handelt es sich um Lager, die es Triebwerksteilen erlauben, sich ohne Schmiermittel zu drehen. Die Warnung umfasst jedoch nur einen kleinen Teil der möglichen Fälle. Denn laut CFM - dem Gemeinschaftsunternehmen von GE und Safran - beziehen sich nur zwei der mutmaßlich gefälschten Dokumente auf den CF6-Antrieb.

Inzwischen sind mehr als 76 gefälschte Dokumente für das Triebwerk CFM56 aufgetaucht. Die europäische Luftfahrtaufsicht EASA ist deshalb bereits seit Wochen alarmiert. Beim CFM56 handelt es sich um den meistverkauften Triebwerkstyp der Welt. Er kommt bei älteren Mittelstreckenjets der Modellfamilien Airbus A320 und Boeing 737 zum Einsatz. Einem CFM-Sprecher zufolge beziehen sich die meisten der gefälschten Dokumente auf Standardteile wie Buchsen und Verbindungselemente.

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