Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Freitag

Foto: Pixabay
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Indien: 55 Gäste vergessen - Fluggesellschaft muss 11.000 Euro zahlen

NEU DELHI: Weil ein indischer Billigflieger kürzlich 55 Passagiere vergessen hat, muss die Airline eine Million Rupien (11.000 Euro) zahlen. Das hat die indische Zivilluftfahrtbehörde angeordnet, wie indische Medien am Freitag berichteten.

Eine Maschine von Go First flog vor knapp drei Wochen wegen eines Kommunikationsfehlers ohne die bereits in einem Bus wartenden Menschen von Bengaluru in Richtung der Hauptstadt Delhi los. Bodenpersonal und die Besatzung der Maschine der Fluglinie hätten sich missverstanden, hieß es damals. Insgesamt seien vier Busse im Einsatz gewesen, um die Passagiere zum Flug G8.116 zu bringen. Nur einer wurde aus noch nicht geklärten Gründen gestoppt. In ihm saßen 55 Menschen mit Bordkarten und Gepäckanhängern - doch nur ihre aufgegebenen Koffer schafften es in die Maschine.

53 der gestrandeten Passagiere seien auf spätere Flüge anderer Gesellschaften umgebucht worden, teilte Go First damals mit. Die übrigen zwei hätten eine Erstattung des Flugpreises bevorzugt.


Lufthansa und Rom unterschreiben Absichtserklärung für Ita-Einstieg

ROM: Die Lufthansa und das italienische Finanzministerium haben eine Absichtserklärung für den Einstieg des deutschen Konzerns bei der Fluglinie Ita Airways unterschrieben.

Damit kommt die Lufthansa der geplanten Übernahme des Alitalia-Nachfolgers näher. Mit der Erklärung werden exklusive Verhandlungen zwischen dem Staat als aktuellem Alleineigner von Ita und dem Frankfurter Unternehmen eingeleitet, wie das Ministerium am Freitag mitteilte. Weitere Details werden nicht veröffentlicht, wie es außerdem hieß. Die Lufthansa will zunächst eine Minderheit an der Airline übernehmen mit dem Ziel, später die gesamte Ita in ihren Besitz zu bringen.


Lufthansa überprüft Firmensitz in Köln

FRANKFURT/KÖLN: Die Deutsche Lufthansa AG stellt ihren juristischen Firmensitz in Köln auf den Prüfstand. Die Überlegungen seien noch in einem sehr frühen Stadium, erklärte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Entgegen einem Medienbericht sei noch keine Vorentscheidung oder gar eine Entscheidung gefallen.

Lufthansa betreibt ihre beiden Drehkreuze in München und Frankfurt. Am Main verfügt der Konzern auch über das Lufthansa Aviation Center, aus dem das Unternehmen operativ gesteuert wird. Bereits in der Vergangenheit wurden die beiden Städte als mögliche Firmensitze gehandelt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Bundesregierung die Neugründung einer staatlichen Fluggesellschaft zunächst in Köln betrieben. Dort wurde 1953 das Vorgänger-Unternehmen LUFTAG gegründet, das 1954 seinen Namen in Deutsche Lufthansa AG änderte und seitdem am Rhein seinen juristischen Sitz hat. Von den mehr als 100.000 Beschäftigten des Konzerns arbeiten aber nur noch wenige hundert in Köln.


Air France-KLM bestellt bei Airbus weitere Passagier- und Frachtjets

PARIS/TOULOUSE: Die französisch-niederländische Fluggesellschaft Air France-KLM erneuert ihre Flotte mit weiteren Großraumjets von Airbus.

Der Auftrag umfasst vier Frachtflugzeuge vom neuen Typ A350F und drei Passagierjets vom Typ A350-900, wie Air France-KLM am Freitag in Paris mitteilte. Die Frachter sollen bei dem KLM-Ableger Martinair zum Einsatz kommen und dort ältere Jumbos von Typ Boeing 747F ersetzen. Zuvor hatte der Konzern bereits vier Frachter des Typs für Air France bestellt. Für die französische Fluglinie sind nun auch die drei A350-Passagierjets bestimmt. Damit erwartet Air France den Angaben zufolge nun insgesamt 41 Jets der Reihe.


Warnstreik am Düsseldorfer Flughafen - Drittel der Flüge gestrichen

DÜSSELDORF: Ein Warnstreik bringt den Verkehr am Düsseldorfer Flughafen durcheinander. Betroffen sind Gepäck- und Flugzeugabfertigung. Ein Drittel der für Freitag geplanten Flüge wurde gestrichen.

Am Düsseldorfer Flughafen hat am frühen Freitagmorgen ein ganztägiger Warnstreik begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Die Gewerkschaft rief die 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gepäck- und Flugzeugabfertigers Aviapartner zu den Arbeitsniederlegungen auf, die um 3.30 Uhr begannen und am Samstagmorgen um 0.30 Uhr enden sollen. Bereits die Hälfte aller Flüge am Airport sei gestrichen, sagte der Sprecher. Dazu kämen Verspätungen.

Nach Angaben des Flughafens waren für Freitag insgesamt rund 290 Flüge geplant. Davon seien 101 - also etwa ein Drittel - annulliert worden, sagte Flughafensprecher Marcus Schaff der Deutschen Presse-Agentur am Morgen. «Da die Airlines ihre Passagiere im Vorhinein über die Annulierungen und Ersatzangebote informiert haben, ist die Situation im Terminal aber ruhig und entspannt.»

Die Beteiligungsquote am Warnstreik lag am Morgen laut Verdi bei etwa 90 Prozent. «Die Beteiligung ist sehr gut, die Auswirkungen sind wie geplant», so der Verdi-Sprecher. Aviapartner habe am Düsseldorfer Flughafen einen Marktanteil von rund 75 Prozent. Insgesamt seien normalerweise am Freitag bis zu 350 Beschäftigte im Dienst. Der Airport ist vom Passagieraufkommen der größte in NRW und der drittgrößte bundesweit.

Hintergrund des Ausstandes ist eine Neuvergabe der Abfertigungsaufgaben, bei der Aviapartner nicht zum Zuge kam. Dadurch seien 700 Arbeitsplätze gefährdet, teilte Verdi mit. Aviapartner verweigere nun einen Sozialplan mit Abfindungen für die vom Arbeitsplatzverlust bedrohten Beschäftigten. Für 10.30 Uhr waren Protestaktionen vor dem NRW-Verkehrsministerium geplant. Einer der neuen Dienstleister am Düsseldorfer Airport wird ab dem 1. April Wisag sein. Seit Bekanntgabe der Lizenzentscheidung Ende Dezember bereite sich die Firma «intensiv auf ihren Start am größten Flughafen in NRW vor», teilte Wisag am Freitag mit.

Bereits am Mittwoch hatten in Berlin Warnstreiks der Beschäftigten der Flughafengesellschaft, der Bodenverkehrsdienste und der Luftsicherheit den Passagierverkehr am Flughafen BER zum Erliegen gebracht. Verdi wollte mit der Aktion den Druck auf die Arbeitgeberseite vor den nächsten Verhandlungen erhöhen.

«Offensichtlich hat Verdi die deutschen Flughäfen als medienwirksame Schaubühne für Streikaktionen entdeckt», sagte Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer vom Flughafenverband ADV, am Freitag. Es sei unverantwortlich, wenn innerhalb einer Woche der zweite Großflughafen in Deutschland einem ganztägigen Streik ausgesetzt wird. «Wenn eine ganze Region vom internationalen Luftverkehr abgehängt wird, hat dies nichts mehr mit einem Warnstreik zu tun», so Beisel.

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Leserkommentare

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