Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Donnerstag

Foto: Pixabay/Alexas_fotos
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100 unnötige Flüge am Tag - Lufthansa und EU streiten weiter um Slots

BRÜSSEL/FRANKFURT: Im Konflikt um den Erhalt von Start- und Landerechten während der Corona-Flaute fordert der Lufthansa-Konzern weiterhin Lockerungen durch die EU-Kommission. Diese hatte am Donnerstag erneut Vorwürfe zurückgewiesen, dass sie mit bürokratischen Vorschriften zu diesen sogenannten Slots die Fluggesellschaften zu umweltschädlichen Leer- oder Geisterflügen zwinge. Auch die Lufthansa profitiere von zahlreichen Ausnahmeregeln, die vom deutschen Slot-Koordinator zugelassen worden seien, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.

Grundsätzlich müssen die Airlines in diesem Winter an bestimmten, zu normalen Zeiten stark belasteten Flughäfen mindestens die Hälfte ihrer zugeteilten Zeitfenster nutzen, um sie nicht in der kommenden Saison abgeben zu müssen. Zu pandemiefreien Zeiten lag die geforderte Quote bei 80 Prozent. Die für den Winterflugplan auf 50 Prozent abgesenkte Quote kann der Kommission zufolge mit Ausnahmeregeln weiter unterschritten werden, die etwa beim Auftreten neuer Virusvarianten greifen. Die Prüfung unterliegt dabei nationalen Koordinatoren. Ab dem 28. März plant die Kommission eine Erhöhung der Nutzungsquote auf 64 Prozent.

Lufthansa hat nun die uneinheitliche Anwendung der Ausnahmeregeln beklagt. Sie würden in mehr als 20 Mitgliedsländern gar nicht eingesetzt und in den übrigen sehr unterschiedlich, sagte ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Derzeit würden im Konzern täglich etwa 100 kommerziell unnötige, kaum besetzte Flüge durchgeführt. Lufthansa fordert für den Rest des Winterflugplans flexible und unbürokratische Ausnahmen zu den Slotregeln. Die Kommission solle sich für eine einheitliche Regelung einsetzen, um unnötige Flüge zu vermeiden und den Airlines Planbarkeit zu geben.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte kurz vor Jahresende in einem Interview gesagt, dass der Konzern bis Ende März 18.000 eigentlich unnötige Flüge abfliegen müsse, um seine Zeitfenster zu behalten. Davon seien aktuell bereits rund 40 Prozent abgeflogen worden, hieß es nun. Für die verbleibenden rund 11.000 unnötigen Flüge hoffe man auf Lösungen.


Delta Air Lines rechnet trotz Omikron mit profitablem Jahr

ATLANTA: Trotz vorhersehbarer Verluste wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante will die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines ab März wieder profitabel arbeiten. Nach einem schwachen Jahresauftakt mit den voraussichtlich verlustreichen Monaten Januar und Februar erwarte das Unternehmen für alle darauffolgenden Quartale ein gutes Ergebnis, sagte Finanzchef Dan Janki am Donnerstag in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) laut Mitteilung. Entsprechend sollte dieses Jahr ein «bedeutender Gewinn» erwirtschaftet werden.

Rund um die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel hatte Delta wie auch andere Fluggesellschaften in den USA mehrere Hundert Flüge annulliert. Grund war die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus sowie schlechtes Wetter. Ersteres habe sich auch drastisch auf den Personalstand der Firma ausgewirkt, sagte Konzernchef Ed Bastian. «Omikron wird voraussichtlich die Erholung der Nachfrage um 60 Tage verzögern», sagte er. Mittlerweile habe sich der Flugbetrieb bei Delta wieder auf den Stand vor Weihnachten normalisiert. Vor allem für den Frühling und Sommer rechnet Bastian mit einer stärkeren Nachfrage nach Reisen.

Im Schlussquartal setzte Delta gut 8,45 Milliarden US-Dollar (7,4 Mrd Euro) um. Unterm Strich stand ein Verlust von 408 Millionen Dollar.

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