Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Donnerstag

Foto: Pixabay
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Lauda-Airline schließt Standort Stuttgart

STUTTGART/WIEN: Die österreichische Airline Laudamotion verlässt den Flughafen in Stuttgart und kündigt dort allen Beschäftigten. Die Ryanair-Tochter schließe den Standort nach der Sommersaison am 30. Oktober, wie aus einem Brief des Unternehmens an seine Mitarbeiter hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur seit Donnerstag vorliegt. Bereits Ende Mai war bekanntgeworden, dass die Airline ihren mehr als 200 Piloten und Flugbegleitern in Stuttgart und Düsseldorf vorerst das Mai-Gehalt nicht zahlen konnte, weil man nicht die nötigen Mittel habe.

Der Schließungsankündigung waren Tarifverhandlungen vorausgegangen, in denen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten «mit großer Mehrheit neue verschlechterte Arbeitsbedingungen abgelehnt» hatten. In Düsseldorf hätten dagegen die meisten Beschäftigten den Bedingungen zugestimmt - laut Verdi aber nur unter Androhung von Kündigungen. «Wir hoffen, dass Laudamotion seine Entscheidung, den Standort Stuttgart zu schließen und Mitarbeiter in Düsseldorf zu entlassen, überdenkt und mit uns einen Dialog beginnt, um die Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten», sagte Verdi-Vertreter Sven Bergelin am Donnerstag.

Zunächst hatte auch die Lauda-Basis in Wien geschlossen werden sollen. Nach einer Einigung auf einen neuen Tarifvertrag wurde die Schließung im Juni aber wieder abgeblasen.

Das Unternehmen hatte in den vergangenen zwei Jahren nach eigenen Angaben etwa 200 Millionen Euro verloren. Die Corona-Pandemie, in der der Flugverkehr weitgehend zum Erliegen kam, verschärfte die Situation weiter.


Israelische El Al setzt Passagierflüge weiter aus

TEL AVIV: Die angeschlagene israelische Fluggesellschaft El Al setzt ihre Passagierflüge einen weiteren Monat bis Ende August aus. Da das Einreiseverbot nach Israel weiter gelte und international auch für Israelis in der Corona-Krise Einreisebeschränkungen verhängt worden seien, sei derzeit keine Wiederaufnahme des El-Al-Flugbetriebs abzusehen, schrieb Vorstandschef Gonen Usischkin am Donnerstag in einer Mitteilung an die Beschäftigten. Seit Israel im März wegen der Coronavirus-Ausbreitung die Grenzen geschlossen hat, sind bereits nahezu alle Passagiermaschinen der Linie am Boden geblieben.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Mitte Juni noch den 1. August als Datum für die «Öffnung des Himmels» genannt. Geplant war, dass ab dem Tag zunächst der Flugbetrieb zwischen Israel, Griechenland und Zypern wiederaufgenommen werden sollte, wenn es die Corona-Zahlen zulassen. Allerdings waren in Israel zuletzt wiederholt Rekordwerte an Neuinfektionen registriert worden.

El-Al-Vorstandschef Usischkin teilte zugleich mit, dass das Unternehmen sich mit dem Dachverband der Gewerkschaften (Histadrut) auf Sparmaßnahmen verständigt habe. Diese sind Voraussetzung für ein staatliches Rettungspaket. Usischkin sprach von einem bedeutsamen Schritt auf dem Weg zur Sicherung der Zukunft des Unternehmens.

El Al ist die größte Fluglinie Israels. Die Corona-Krise hat der ohnehin angeschlagenen Airline schwer zugesetzt. Viele der insgesamt etwa 6000 Mitarbeiter sind in unbezahlter Freistellung.


Südafrikas Regierung macht Weg frei für geschrumpfte SAA-Airline

JOHANNESBURG: Mit einer schriftlichen Finanzierungszusage hat Südafrikas Regierung den Weg freigemacht für eine Rettung der angeschlagenen Fluggesellschaft South African Airways (SAA). Nach jahrelangen Verlusten war für die SAA ein Rettungsverfahren eingeleitet worden, aus dem sie nun als umstrukturierte, geschrumpfte Airline hervorgehen soll. Ein entsprechender Rettungsplan war diese Woche von den Gläubigern unter der Bedingung einer schriftlichen Finanzzusage der Regierung angenommen worden. Das zuständige Ministerium für Staatsbetriebe legte am späten Mittwochabend ein entsprechendes Schreiben vor.

In dem Rettungsplan der Verwalter wurde eine Summe von 10,1 Milliarden Rand (533 Mio Euro) als nötig erachtet für eine erfolgreiche Neuausrichtung. Die Fluggesellschaft, die im Bündnis der Star Alliance ein Partner der Lufthansa ist, hatte 2011 letztmals einen Gewinn ausgewiesen und war danach immer wieder auf Staatshilfen und Bürgschaften angewiesen.

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