Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Donnerstag

Das Logo von Airbus in Blagnac. Foto: epa/Guillaume Horcajuelo
Das Logo von Airbus in Blagnac. Foto: epa/Guillaume Horcajuelo

Airbus fährt Flugzeugproduktion langsamer hoch als gedacht

TOULOUSE: Der Flugzeugbauer Airbus will die Produktion seiner Mittelstreckenjets wegen der Verschärfung der Corona-Krise in diesem Jahr doch nicht so stark hochfahren wie zunächst gedacht. Ab dem dritten Quartal soll die Produktion der Modellfamilie A320 von derzeit 40 auf dann 43 Maschinen pro Monat steigen, teilte der Rivale des US-Konzerns Boeing überraschend am Donnerstagabend in Toulouse mit. Im vierten Quartal soll es dann auf monatlich 45 Exemplare nach oben gehen. Zuletzt hatte das Management schon für Juli eine Ausweitung auf 47 Jets ins Auge gefasst.

Bei den kleineren Maschinen der A220-Reihe hält die Airbus-Führung an der vorgesehenen Steigerung von vier auf fünf Jets pro Monat ab Ende des ersten Quartals fest. Auch bei den Großraumjets bleibt es bei der bisherigen Drosselung auf fünf A350 und zwei A330 pro Monat. Damit verschiebe sich auch eine mögliche Ausweitung der A350-Produktion auf einen späteren Zeitpunkt, hieß es. Die Airbus-Spitze erwartet, dass der Markt für Verkehrsflugzeuge erst in den Jahren 2023 bis 2025 wieder auf das Niveau aus der Zeit vor der Corona-Krise zurückkehrt.


KLM streicht weitere 1000 Stellen

AMSTERDAM: Die niederländische Fluggesellschaft KLM wird wegen der Corona-Krise weitere 800 bis 1000 Stellen streichen. Das teilte KLM am Donnerstag in Amsterdam mit. Bereits im vergangenen Jahr waren 5000 Mitarbeiter entlassen worden. Das habe sich als nicht ausreichend erwiesen, erklärte das Unternehmen am Donnerstag in Amsterdam. Vor allem durch Reisebeschränkungen und internationale Maßnahmen dauere die Erholung vor allem auf den Langstrecken länger als erwartet. Die Fluggesellschaft bekam bislang 3,4 Milliarden Euro staatliche Unterstützung in der Corona-Krise.

«Diese Reduzierung ist noch unabhängig von den neuen Maßnahmen der Regierung der vergangenen 48 Stunden», erklärte KLM-Chef Pieter Elbers. Die Regierung hatte am Mittwoch die Corona-Maßnahmen drastisch verschärft. So wurde ein Verbot für Passagierflüge aus Großbritannien, Südafrika und Südamerika verhängt. Außerdem müssen Reisende aus Hochrisiko-Gebieten künftig nicht nur ein negatives Testergebnis vorweisen, sondern sich vor jedem Flug einem Schnelltest unterziehen.


Regierung stellt Airline Norwegian weitere Finanzhilfe in Aussicht

OSLO: Die angeschlagene Fluggesellschaft Norwegian kann nach Vorlage eines Sanierungsplans auf weitere finanzielle Hilfe der norwegischen Regierung hoffen. «Der Plan scheint robuster zu sein als der, zu dem wir im Oktober Nein gesagt haben. Deshalb sehen wir einen Beitrag nun positiv», hieß es am Donnerstag in einer Pressemitteilung der Wirtschaftsministerin Iselin Nybø. Norwegians neuer Geschäftsplan sehe unter anderem den Zufluss von 4 bis 5 Milliarden norwegische Kronen (390 bis 480 Mio Euro) an frischem Kapital vor.

Die Airline hat nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie enorme Verluste eingefahren. Die Regierung in Oslo hatte ihr bereits drei Milliarden Kronen (rund 280 Mio Euro) an garantierten Krediten bewilligt, zu weiteren Finanzhilfen bisher aber nein gesagt. Letzte Woche kündigte das Unternehmen an, keine Langstreckenflüge mehr anbieten zu wollen und stattdessen auf Kurzstrecken in Europa und vor allem Skandinavien zu setzen. Der Flugzeugpark soll von 140 Maschinen auf 50 verringert werden.

Nybø stellte klar, dass der norwegische Staat kein Interesse daran habe, als Eigner bei Norwegian einzusteigen. Der sogenannte Hybridkredit, den sie anbiete, sei an Bedingungen geknüpft. «Dem Unternehmen muss notwendiges neues Kapital von mindestens 4,5 Milliarden Kronen zugeführt werden, hauptsächlich von institutionellen und strategischen Investoren», hieß es in der Mitteilung. Das Parlament muss der Hilfe noch zustimmen.

Norwegian äußerte sich zufrieden. «Wir haben immer noch einen großen Job vor uns, aber wir nehmen die Unterstützung der Regierung als Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind», sagte Geschäftsführer Jacob Schram laut einer Mitteilung.


Suche nach Opfern der Flugzeugtragödie vor Java eingestellt

JAKARTA: Knapp zwei Wochen nach dem Flugzeugunglück vor Java haben die Behörden 43 Opfer identifiziert. Die Suche nach weiteren Leichenteilen sei am Donnerstag eingestellt worden, sagte der Chef der nationalen Such- und Rettungsagentur. Mehr als 320 Behälter mit menschlichen Überresten seien an Land gebracht worden. Insgesamt waren 62 Menschen an Bord der Maschine der Sriwijaya Air, als diese am 9. Januar kurz nach dem Start in Jakarta ins Meer stürzte.

Der Leiter des Nationalen Verkehrssicherheitskomitees (KNKT), Soerjanto Tjahjono, sagte, die Suche nach dem Stimmenrekorder aus dem Cockpit werde aber fortgesetzt. Er liegt vermutlich unter zahlreichen Trümmerteilen begraben.

Der Flugdatenschreiber war hingegen bereits wenige Tage nach dem Absturz entdeckt worden, die Informationen werden derzeit noch ausgewertet. Die Behörden erhoffen sich, dadurch Klarheit über die Ursache der Tragödie zu bekommen. Ein vorläufiger Bericht solle innerhalb von 30 Tagen nach dem Absturz veröffentlicht werden, so das Komitee.

Die Boeing 737-500 war bei starkem Regen im Meer zerschellt. Sie war auf dem Weg nach Pontianak auf Borneo. Die Trümmer wurden zwischen den Inseln Laki Island und Lancang Island gefunden.


Drei tote Soldaten nach Militärhubschrauberabsturz in USA

NEW YORK: Bei einem Hubschrauberabsturz der Nationalgarde im US-Bundesstaat New York sind drei Soldaten ums Leben gekommen.

Der Helikopter sei am Mittwochabend (Ortszeit) während eines Ausbildungseinsatzes auf ein Feld im Ort Mendon abgestürzt, teilte die örtliche Polizei mit. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo schrieb auf Twitter, er sei «bestürzt» über den Absturz. Die Flaggen an allen staatlichen Gebäuden im Bundesstaat sollten am Donnerstag auf halbmast gesenkt werden.

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