Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Donnerstag

Eine Fußspur gibt Hoffnung, die nach einem Flugzeugabsturz in Kolumbien vermissten Kinder zu finden. Foto: epa/Kolumbianische Streitkräfte
Eine Fußspur gibt Hoffnung, die nach einem Flugzeugabsturz in Kolumbien vermissten Kinder zu finden. Foto: epa/Kolumbianische Streitkräfte

Kolumbiens Verteidigungsminister besucht Suchmannschaft im Dschungel

SAN JOSÉ DEL GUAVIARE: Einen Monat nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs im kolumbianischen Regenwald suchen Soldaten und Indigene im Süden des Landes noch immer nach vier vermissten Kindern. Verteidigungsminister Iván Velásquez besuchte am Donnerstag den Befehlsstand der «Operation Hoffnung» in San José del Guaviare und sprach den Suchmannschaften Mut zu. «Ich hoffe, dass ihr unser Ziel bald erreicht und dass wir zur Freunde des ganzen Landes sagen können: Wir haben sie gefunden», sagte er per Funk zu den Teams im Dschungel, wie in einem vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Video zu sehen war. «Wir sind stolz auf die Entschlossenheit und die Fähigkeiten, die ihr bei dieser Operation gezeigt habt.»

Am 1. Mai war eine Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá im Süden des Landes abgestürzt. Bei dem Unglück kamen der Pilot, die Mutter der Kinder und ein indigener Anführer ums Leben. Nach den vier Kindern im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie einem Jahr wird seitdem in der unwegsamen Region am Rande des Amazonasgebiets gesucht. Soldaten und Indigene fanden Schuhe, Windeln, eine Babyflasche, eine aus Blättern und Ästen gebaute Notunterkunft, halbverzehrte Früchte und Fußspuren. Sie gehen davon aus, dass die Kinder noch am Leben sind.

Die Geschwister gehören zu einer indigenen Gemeinschaft und waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter per Flugzeug auf dem Weg zu ihrem Vater, der nach ständigen Drohungen bewaffneter Gruppen aus der Region geflohen war. Ihre Kenntnis der Region könnte ihnen geholfen haben, nach dem Absturz im Dschungel zu überleben.


Streiks behindern Flugverkehr in Frankreich am Dienstag

PARIS: Streiks gegen die längst beschlossene Rentenreform in Frankreich führen am Dienstag zu Einschränkungen im Flugverkehr. Wie die Zivilluftfahrtbehörde am Donnerstag mitteilte, wies sie die Fluggesellschaften an, ihre Starts und Landungen am Flughafen Paris-Orly um ein Drittel zu reduzieren. An den Flughäfen Lyon, Marseille, Nizza, Toulouse, Bordeaux und Nantes soll der Flugverkehr um 20 Prozent verringert werden.

Das Renteneinstiegsalter wird in Frankreich schrittweise von 62 auf 64 Jahre erhöht. Gegen die Mitte April in Kraft gesetzte Reform, die ab September greift, gibt es am Dienstag möglicherweise letztmalig Proteste und Streiks. Auch Fluglotsen wollen an dem Tag streiken.


Blasmusik zum Start: Lufthansa fliegt wieder mit A380 ab München

MÜNCHEN: Nach drei Jahren Pause hat die Lufthansa den Linienbetrieb mit dem größten Passagierflugzeug der Welt, dem Airbus A380, wieder aufgenommen. Die erste Maschine startete am Donnerstag - nach einer Verabschiedung mit Blasmusik und Lebkuchenherzen für alle Passagiere - um 15.35 Uhr von München nach Boston. Sie sei fast ausgebucht gewesen, sagte Unternehmenssprecherin Bettina Rittberger.

Die Lufthansa will dieses Jahr vier A380 in München stationieren, zwei weitere sollen im Winter als Reserve dazukommen. Im Juni ist Boston das einzige Ziel, ab dem 4. Juli kommt New York dazu. Mit dem Wechsel zum Winterflugplan im Oktober fliegen die Maschinen mit 509 Plätzen dann stattdessen nach Los Angeles und Bangkok.

Lufthansa hatte bereits vor der Corona-Flaute die vierstrahlige A380 aus Effizienzgründen aus der Flotte genommen und in Spanien geparkt. Aber aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage nach Flugtickets und der verzögerten Auslieferung bestellter Flugzeuge hat sich die Lufthansa entschieden, die bei Fluggästen und Crews beliebte A380 zu reaktivieren.


Stoltenberg betont Notwendigkeit von Nato-Übung über Deutschland

OSLO/BERLIN: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Wichtigkeit der großangelegten Luftwaffenübung «Air Defender» über Teilen Deutschlands gerechtfertigt. «Es ist notwendig, weil wir in einer gefährlicheren Welt leben», sagte er dem Nachrichtenportal «ZDFheute.de» am Donnerstag. Die Aufgabe der Nato sei es, zu verhindern, dass der russische Angriffskrieg über die Ukraine hinaus eskaliere. «Und deshalb ist es wichtig, dass wir jeden Raum für Missverständnisse beseitigen - dass wir keine Fehleinschätzungen in Moskau zulassen, was die Bereitschaft der Nato betrifft, jeden Zentimeter des Nato-Territoriums zu verteidigen», erklärte Stoltenberg.

Vom 12. bis 23. Juni sollen nach Luftwaffenangaben 25 Nationen mit 250 Flugzeugen und 10.000 Soldaten und Soldatinnen an der Übung «Air Defender 2023» unter deutscher Führung teilnehmen. Es ist die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der Nato. Während der zweiwöchigen Operation sollen jeweils von Montag bis Freitag drei Lufträume zeitversetzt für die zivile Luftfahrt gesperrt werden. Die meisten Flüge könnten laut Luftwaffe über der Nord- und Ostsee stattfinden.

Natürlich werde es auch Lärm und manche Schwierigkeiten im Luftverkehr geben, sagte Stoltenberg. «Aber ich weiß, dass die Nato und die deutsche Seite alles tun, um die Folgen für die deutsche Bevölkerung zu minimieren», fuhr der 64 Jahre alte Norweger fort.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.