Getränk bei Elektronik im Cockpit: Piloten fliegen vorerst nicht
NEU DELHI: Zwei Piloten in Indien dürfen vorerst nicht mehr fliegen, nachdem sie während eines Flugs ein Getränk im Bereich der Elektronik im Cockpit platziert haben sollen. Die Piloten hätten so die Flugsicherheit aufs Spiel gesetzt, hieß es von der indischen Billigfluggesellschaft SpiceJet laut «India Today» am Donnerstag. Sie würden derzeit nicht im Dienstplan berücksichtigt, teilte ein Airline-Sprecher laut örtlicher Nachrichtenagentur PTI mit. Es gebe eine Untersuchung und anschließend ein Dienststrafverfahren.
Davor ging ein Bild auf den sozialen Netzwerken viral, auf dem man einen Kartonbecher mit einem Getränk im Bereich der Elektronik sowie eine Hand mit einem süßen, frittierten Knödel sieht. Der Vorfall habe vergangene Woche an einem der wichtigsten hinduistischen Feiertage, dem Frühlingsfest Holi, auf einem Flug von der Hauptstadt Neu Delhi nach Guwahati stattgefunden, berichteten indische Medien.
Von der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hieß es: «In der Tat sind offene Getränke im Bereich der Elektronik keine gute Idee. Flüssigkeit und Elektronik verträgt sich eben nicht.» Es sei bei vielen Fluggesellschaften untersagt, offene Getränke dort abzustellen oder auch nur zu übergeben. Meist würde hierzu ein Tablett mit Getränk gereicht. Anschließend müsse der Becher in einen der dafür vorgesehenen Halter abgestellt werden.
Demonstrationen und Streiks in Griechenland - Autonome randalieren
ATHEN: Ein Ende der Proteste in Griechenland wegen des schweren Zugunglücks mit zahlreichen Opfern ist nicht in Sicht. Erneut gehen Zehntausende auf die Straßen. Und wieder randalieren Vermummte.
Landesweite Streiks haben am Donnerstag in Griechenland den Verkehr und den Staat weitgehend lahmgelegt. Die Streiks sind Folge des schwersten Zugunglücks in der Geschichte des Landes mit 57 Opfern und dutzenden Verletzten vor gut zwei Wochen. Zehntausende Menschen demonstrierten in allen größeren Städten und forderten die Aufklärung der Umstände des Unglücks. In Athen nutzten Vermummte die Gelegenheit für Randale. Sie lösten sich aus der Masse der Demonstranten und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei.
Vom Streik betroffen war unter anderem der Flugverkehr: Sämtliche In- und Auslandsflüge fielen aus, weil die Fluglotsen streikten. Bestreikt wurden auch der Fährverkehr, der Bahnverkehr und der öffentliche Nahverkehr. Zudem gingen die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes und die Beschäftigten des Gesundheitssektors in den Ausstand.
Die Randalierer - rund 150 Vermummte - schleuderten in Athen Brandflaschen und Steine auf die Polizei. Sie zündeten Müllcontainer an, schlugen Schaufenster ein und beschädigten Autos, wie das Staatsfernsehen zeigte. Die Polizei setzte Tränengas, Blendgranaten und Schlagstöcke ein. Es seien sechs Menschen in Gewahrsam genommen und ein Polizist leicht verletzt worden, berichteten griechische Medien. Kleinere Ausschreitungen gab es auch in der Hafenstadt Patras.
Grund für die zuletzt vielen Streiks und Demonstrationen war neben der Empörung der Bürger über den schlechten Zustand der griechischen Bahn auch der Vorwahlkampf. Bis spätestens Anfang Juli müssen in Griechenland Parlamentswahlen stattfinden, ein Termin steht noch nicht fest. Oppositionsparteien mobilisieren schon jetzt ihre Mitglieder, an den Streiks und Demonstrationen teilzunehmen, um die amtierende konservative Regierung unter Druck zu setzen.
Die Ermittlungen zu dem Frontalzusammenstoß eines Personen- mit einem Güterzug liefen derweil weiter. Ein Stationsvorsteher ist bereits in Haft, weitere mutmaßliche Verantwortliche werden vernommen. Die bisherigen Untersuchungen brachten enorme Missstände bei der Bahn ans Tageslicht. So war der Bahnhofsvorsteher, der den Personenzug auf die falschen Gleise schickte, auf seinem Posten nachweislich völlig überfordert. Auch funktionierten die technischen Sicherheitssysteme seit Jahren nur zum Teil oder gar nicht.