Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Ein Großraumflugzeug des Typs Airbus A-350-1000 mit großer Reichweite fliegt in Zhukovsky. Foto: epa/Sergei Ilnitsky
Ein Großraumflugzeug des Typs Airbus A-350-1000 mit großer Reichweite fliegt in Zhukovsky. Foto: epa/Sergei Ilnitsky

Airbus entwickelt mit Partnern Infrastruktur für Wasserstoff-Flieger

TOULOUSE/PARIS: Der Flugzeugbauer Airbus treibt seine Bemühungen für umweltfreundlicheres Fliegen mit mehreren Partnern voran. Zusammen mit dem Gasehersteller Air Liquide und dem Flughafenbetreiber Vinci will Airbus bis zum Jahr 2030 die nötige Infrastruktur für die Betankung von Passagierflugzeugen mit Wasserstoff entwickeln, wie die Unternehmen am Dienstag in Paris mitteilten. Den Anfang soll der Flughafen Lyon-Saint Exupéry machen, der von Vinci betrieben wird.

Airbus will bis zum Jahr 2035 ein marktreifes Passagierflugzeug mit Wasserstoffantrieb auf den Markt bringen. Dann muss auch die notwendige Infrastruktur stehen, um die Maschinen im kommerziellen Betrieb mit flüssigem Wasserstoff zu versorgen.

Am Lyoner Flughafen soll dazu ab dem Jahr 2023 zunächst eine Wasserstoffstation für Lastwagen und Busse entstehen. In den Jahren danach wollen die Partner die Infrastruktur für die Betankung von Flugzeugen mit flüssigem Wasserstoff entwickeln. Der Aufbau der Technik von der Produktion bis zur Betankung ist für die Zeit nach 2030 geplant. Bis dahin wollen die Partner auch prüfen, ob sie diese Infrastruktur an den übrigen Flughäfen von Vinci in Europa aufbauen können.

Um den CO2-Ausstoß herkömmlicher, kerosinbetriebener Flugzeuge zu senken, untersucht Airbus mit Partnern alle Flugphasen auf mögliche Optimierungen. Im Rahmen des Albatross-Projekts für effizientes Fliegen absolvierte ein Airbus A320 der Fluggesellschaft Air France am Dienstag den ersten von rund 1000 geplanten Testflügen. Erste Ergebnisse erwartet Airbus im Jahr 2022. Zu den Albatross-Partnern gehören neben Fluggesellschaften wie Air France und Lufthansa auch Flughäfen, Flugsicherungen, Technologieanbieter und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).


Wirtschaft: Lockerung der US-Einreisebeschränkungen überfällig

BERLIN: Die deutsche Wirtschaft hat die geplante Lockerung der Einreisebeschränkungen in die USA als überfällig bezeichnet. Deutsche Unternehmen und die Wirtschaft in den USA könnten aufatmen, erklärte Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie, am Dienstag. «Verzögerungen in der Produktion, Lieferung und Durchführung strategischer Projekte gehören ab November hoffentlich der Vergangenheit an.» Ab November können Ausländer mit einer Corona-Impfung wieder in die USA einreisen.

Der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Volker Treier, erklärte, die Lockerung der Beschränkungen lasse die international stark vernetzte deutsche Wirtschaft aufatmen. Sie schadeten der Wirtschaft, weil durch die eingeschränkte Mobilität insbesondere von Technikern und Ingenieuren wichtige Aufträge und damit Exporte nicht zustande gekommen seien. Durch den «Travel Ban» sei deutschen Unternehmen in den USA ein geschätzter Schaden in zweistelliger Milliardenhöhe entstanden. Das umfasse gestrichene und aufgeschobene Investitionen sowie die Einbußen beim Export von Deutschland in die USA.

Für die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten seien persönliche Begegnungen im US-Geschäft wichtig, so BDI-Vertreter Niedermark. Fachkräfte müssten zu Kunden und Standorten der in den USA aktiven deutschen Unternehmen gelangen können. «Die pandemiebedingten Einreisebeschränkungen waren mit Blick auf die hohen Impfquoten in der EU längst nicht mehr nachvollziehbar.»


Arbeitskampf bei Alitalia spitzt sich zu - Streik am Freitag

ROM: Der Streit der Fluggesellschaft Alitalia und ihrer Nachfolgerin Ita mit den Gewerkschaften über die Zukunft Tausender Angestellter spitzt sich zu. In der Nacht zum Dienstag besetzten Arbeitnehmervertreter symbolisch die Verhandlungsbüros in Rom, nachdem Gespräche abgebrochen worden waren. Für Freitag haben die Gewerkschaften schon länger zum Streik aufgerufen.

Das Traditionsgesellschaft Alitalia, die am 15. Oktober ihren Betrieb einstellen soll, riet ihren Fluggästen, in den kommenden Tagen sicherheitshalber nur mit Handgepäck zu reisen. Damit sollen mögliche lange Wartezeiten an den Gepäckbändern vermieden werden.

Alitalia schreibt seit Jahren keine Gewinne mehr und war immer wieder auf staatliche Hilfen angewiesen. Dies soll nun vorbei sein, und die Gesellschaft wird aufgelöst. Die Nachfolgerin Ita will verschlankt und mit zunächst deutlich weniger Personal und Maschinen an den Start gehen. Von den mehr als 10.000 Alitalia-Mitarbeitern werden laut Plan zu Beginn 2800 übernommen.

Für diese wollen die Gewerkschaften einen Tarifvertrag wie jenen aus Alitalia-Zeiten aushandeln. Ita lehnt das ab und verweist darauf, sparen zu müssen, um rentabel sein zu können. Die Forderungen der Gewerkschaften seien «nicht mal eine Grundlage für Verhandlungen», hieß es in einer Mitteilung. Daher beginne man damit, Personal auch ohne Tarifeinigung einzustellen. Die Arbeitnehmervertreter nannten dieses Vorgehen «schwerwiegend und unverständlich».

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Erwin Gasser 22.09.21 17:20
Wasserstoff Flieger
Da wird wieder Geld verbrannt. Die Wasserstoffproduktion ist auf absehbare Zeit noch viel zu teuer und energieaufwendig ! Die Flugpreise würden sich mindestens verzehnfachen ! Dann fahr ich mit dem Fahrrad nach Thailand ! 555.
Wasserstoffproduktion, Elektroauto, wo soll denn der ganze Strom herkommen ? Alles blinder Aktionismus !