Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Präsident Wladimir Putin spricht bei der Eröffnung des Internationalen Luft- und Raumfahrtsalons MAKS-2021 in Zhukovsky. Foto: epa/Alexander Zemlianichenko
Präsident Wladimir Putin spricht bei der Eröffnung des Internationalen Luft- und Raumfahrtsalons MAKS-2021 in Zhukovsky. Foto: epa/Alexander Zemlianichenko

Russland stellt neuen Kampfjet vor

MOSKAU: Begleitet von Hoffnungen auf neue Milliardenaufträge aus dem Ausland hat Russland einen neuen Kampfjet des Konzerns Suchoi vorgestellt. Die Maschine mit dem Namen «Checkmate» (zu Deutsch: Schachmatt) ist am Dienstag bei einer Luft- und Raumfahrtmesse vor den Toren Moskaus enthüllt worden. Für das Jagdflugzeug gebe es in Russland noch nichts Vergleichbares, sagte Staatschef Wladimir Putin der Agentur Interfax zufolge.

Der Tarnkappenjet der fünften Generation war als «grundlegend neues Militärflugzeug» angekündigt worden und soll in den nächsten Jahren in Serienproduktion gehen. Er sei auf dem Radar schwieriger zu orten und habe eine hohe Flugleistung, sagte Putin. Experten zufolge soll die «Checkmate» als günstigere Variante des russischen Kampfjets Su-57 konzipiert worden sein, um ihn leichter verkaufen zu können.

Die Atommacht Russland war in den Jahren 2016 bis 2020 dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri zufolge für ein Fünftel der weltweiten Waffenlieferungen verantwortlich. Dies bedeutet Platz zwei vor Frankreich und Deutschland. Nur die USA exportieren mehr.

Russland hatte zuletzt angesichts der Spannungen mit dem Westen immer wieder die Entwicklung neuer Waffen verkündet. Am Dienstag sprach das Verteidigungsministerium von einem weiteren erfolgreichen Test eines Hyperschall-Marschflugkörpers. Die Waffe mit der Bezeichnung Zircon, die 8500 Stundenkilometer schnell sein soll, sei von einem Schiff im Weißen Meer gestartet worden und habe ein mehr als 350 Kilometer entferntes Ziel an der Küste der Barentssee getroffen, hieß es.


Transport und Logistik mit unterschiedlichen Aussichten

DÜSSELDORF/FRANKFURT: Stark unterschiedliche Entwicklungschancen sieht die Beratungsgesellschaft PwC für Unternehmen der Transport- und Logistikbranche voraus. Während die Luftfracht im ersten Quartal 2021 ein Allzeithoch verzeichnet habe und die Containerschifffahrt Rekordraten einfahre, liege der Passagierverkehr noch immer deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten PwC-Barometer.

Virusvarianten und erneute Reisebeschränkungen hätten den massiven Nachfrageeinbruch beim Personentransport insbesondere in der Luft fortgesetzt. Die Luftfahrtbranche operiere bezogen auf die Passagierzahlen weiterhin deutlich unterhalb des Vorkrisenniveaus. Für das restliche Jahr sieht PwC-Experte André Wortmann Zeichen für eine Erholung. Ob sich die Erwartungen an die Branche erfüllen, hänge jedoch insbesondere davon ab, ob die Reisebeschränkungen durch die Ausbreitung neuer Varianten wieder verschärft werden müssen, und wie schnell die Impfkampagne rund um den Globus voranschreite.

Die anderen Sparten profitierten bereits vom wieder anziehenden Welthandel. Luftfracht und Containerschifffahrt blickten auf ein besonders starkes erstes Halbjahr zurück und auch die Kurier- und Paketdienste hätten in der Krise vom anziehenden Onlinehandel profitiert. In der Folge habe es im ersten Halbjahr 2021 global wieder deutlich mehr Fusionen und Übernahmen mit einem Gesamtvolumen von 95,2 Milliarden US-Dollar (80,8 Mrd Euro) gegeben. Die Unternehmen müssten nun passende Strategien zur Dekarbonisierung finden, erklärte der PwC-Logistikexperte Ingo Bauer.


Easyjet will Flugangebot im Sommer ausweiten - Kritik an Reiseregeln

LUTON: Weil mehr und mehr Menschen geimpft sind und damit mehr Freiheiten beim Reisen genießen können, hoffen Airlines wie Easyjet im Sommer auf eine Erholung ihres Geschäfts. Doch es bleiben viele Hürden und Unsicherheiten.

Die britische Billigfluggesellschaft Easyjet will ihr Flugangebot für den Sommer angesichts gelockerter Reisebeschränkungen und wachsender Passagierzahlen weiter hochfahren. In den Monaten Juli bis September solle die angebotene Kapazität bis zu 60 Prozent des Niveaus aus dem Jahr 2019 erreichen, teilte die Konkurrentin von Europas größter Billigfluggesellschaft Ryanair am Dienstag in Luton bei London mit. Im abgelaufenen dritten Quartal (bis Ende Juni) ihres Geschäftsjahres hatte Easyjets Flugangebot im Schnitt nur bei 17 Prozent des Vorkrisenniveaus gelegen.

Im dritten Geschäftsquartal stand bei Easyjet vor Steuern und Sondereffekten ein Verlust von 318 Millionen britischen Pfund (370 Mio Euro) zu Buche, wie das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte das Minus mit rund 347 Millionen Pfund noch höher gelegen, nachdem die Reisebeschränkungen infolge der Corona-Pandemie das Fluggeschäft in Europa weitgehend zum Stillstand gebracht hatten.

In den vergangenen Monaten zogen die Fluggastzahlen allerdings zuletzt von Monat zu Monat an. Hatte Easyjet im April noch rund 524.000 Passagiere gezählt, waren es im Mai schon 870.000 und im Juni fast 1,6 Millionen. Die Kunden buchten angesichts der Unsicherheit infolge der Pandemie deutlich kurzfristiger, hieß es. So hat Easyjet nach eigenen Angaben erst 49 Prozent der Tickets für das laufende Quartal verkauft. Vor zwei Jahren seien es zu diesem Zeitpunkt bereits 65 Prozent gewesen. Vor allem mit Blick auf Flüge von und nach Großbritannien seien die Kunden vorsichtig.

Im Vereinigten Königreich grassiert weiterhin die hochansteckende Delta-Variante, die die Infektionszahlen schnell weiter in die Höhe treibt. Außerdem müssen die meisten Einreisende aus dem Ausland weiterhin mindestens fünf Tage in Quarantäne - nur Ankommende aus einer Handvoll Ländern auf der sogenannten «grünen Liste» sowie vollständig Geimpfte mit Wohnsitz in Großbritannien können die Quarantäne umgehen. Auch sie müssen jedoch einen PCR-Test auf eigene Kosten am zweiten Tag nach der Einreise machen. Damit ist die Insel bis auf weiteres kein attraktives Reiseziel für ausländische Touristen und auch für viele Einheimische bleiben Auslandsreisen teuer und kompliziert.

«Großbritannien wird zurückgelassen», kritisierte Easyjet-Chef Johan Lundgren. «Der Rest von Europa öffnet und entspannt sich.» Er warf der britischen Regierung vor, beim Reisen und im eigenen Land mit zweierlei Maß zu messen. «Man kann ohne Maske und ungeimpft in einen sehr vollen Nachtclub gehen, aber man kann nicht an einem Strand in Europa liegen.» Für viele Menschen machten die Tests nach der Einreise das Reisen teuer und kompliziert. Lundgren rief die Politik auf, die «grüne Liste» deutlich zu erweitern und die Regeln zu überarbeiten. Doch auch in vielen Ländern Europas greift die Delta-Variante um sich. Die Hürden beim Reisen könnten in den kommenden Monaten also auch anderswo wieder höher werden.


Kleinflugzeug in New Jersey landet auf Schnellstraße not

OCEAN CITY: Ein Kleinflugzeug ist Berichten zufolge auf einer Schnellstraße im US-Bundesstaat New Jersey notgelandet.

Verletzt wurde bei dem Vorfall am Montagmittag (Ortszeit) niemand, wie Medien übereinstimmend unter Berufung auf die Polizei berichteten. Der 18-jährige Pilot hat demnach von Motorproblemen berichtet und versucht, zum nahe gelegenen Flughafen in Ocean City zu fliegen. Schließlich landete er aber auf einer Autobahnbrücke, die Ocean City und Somers Point miteinander verbindet. Dort hatte er eine Lücke im Verkehr entdeckt. «Es war ganz schön gruselig», sagte ein Augenzeuge dem Sender 6 ABC.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.