Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

EU-Wettbewerbshüter genehmigen deutsche Hilfen für Flughäfen

BRÜSSEL/BERLIN: Deutschland darf von der Corona-Krise heftig getroffene Flughäfen nach einer Entscheidung der EU-Kommission mit Zuschüssen unter die Arme greifen. Entsprechende Beihilferegelungen genehmigten die europäischen Wettbewerbshüter, wie die EU-Behörde am Dienstag mitteilte.

«Diese Regelung wird es den deutschen Behörden (...) ermöglichen, deutsche Flughäfen für Verluste, die ihnen infolge des Coronavirus-Ausbruchs entstanden sind, zu entschädigen. Gleichzeitig wird sie den Flughäfen helfen, ihre Liquiditätsengpässe zu überwinden und die Krise zu überstehen», sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Der Flughafenbetrieb müsse gesichert werden, um Anbindung, Mobilität und Luftverkehr zu gewährleisten.

Die Luftfahrtbranche ist von den Auswirkungen der Pandemie besonders hart getroffen. Nach früheren Angaben des Branchenverbands ADV verloren die Flughäfen in der Corona-Flaute jeden Monat eine halbe Milliarde Euro Umsatz. Der Flugverkehr war zeitweise nahezu eingestellt. Deshalb hat die Bundesregierung die nun genehmigte Unterstützung auf den Weg gebracht.

Nach Angaben der EU-Kommission ist vorgesehen, dass deutsche Behörden den Flughäfen ausgefallene Einnahmen, die unmittelbar auf den Coronavirus-Ausbruch zwischen 4. März und 30. Juni zurückzuführen sind, mit Zuschüssen ausgleichen können. Dabei sei sichergestellt, dass Zuschüsse, die den tatsächlichen Schaden übersteigen, zurückgezahlt werden müssten. Zudem geht es demnach um Liquiditätshilfen etwa als Darlehensgarantien, Zinsvergünstigungen oder Stundungen bestimmter Steuern und anderer Abgaben. Den Großteil davon hatten die EU-Wettbewerbshüter bereits in vorherigen Entscheidungen genehmigt. Nun segneten sie auch die Stundungen von Steuern und Abgaben ab.


Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen erholen sich nur schleppend

FRANKFURT/MAIN: Die Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen haben sich auch Anfang August nur langsam aus dem Corona-Tief bewegt. In der vergangenen Woche (3. bis 9. August) zählte der Flughafenbetreiber Fraport an Deutschlands größtem Airport rund 353.400 Fluggäste und damit 77,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Das waren rund 9600 Passagiere mehr als in der vorangegangenen Vorwoche, als der Rückgang im Jahresvergleich 78,6 Prozent betragen hatte.

Die Zahl der Flugbewegungen sank nun im Vergleich zur entsprechenden Kalenderwoche des Vorjahres um 61,3 Prozent auf 4023 Starts und Landungen. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost fiel um 11,0 Prozent auf 34.490 Tonnen, nachdem sich der Rückgang in der Vorwoche im Jahresvergleich auf 15,8 Prozent belaufen hatte.

Viele Fluggesellschaften bieten seit Juni wieder mehr Flüge an, nachdem der Passagierverkehr wegen der weltweiten Reisebeschränkungen seit Ende März weitgehend zusammengebrochen war. Seit dem 15. Juni hat das Auswärtige Amt die Reisewarnungen für die meisten EU-Mitgliedsstaaten, den Schengen-Raum und Großbritannien aufgehoben. Allerdings gibt es inzwischen wieder Reisewarnungen für bestimmte Regionen. Branchenvertreter erwarten, dass der Passagierverkehr erst in einigen Jahren wieder das Niveau aus der Zeit vor der Coronavirus-Pandemie erreicht.

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