Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Die Boeing 747 startet auf dem Flughafen Twente in Enschede. Foto: epa/Vincent Jannink
Die Boeing 747 startet auf dem Flughafen Twente in Enschede. Foto: epa/Vincent Jannink

Lufthansa will keinen Impfnachweis von Passagieren

FRANKFURT/MAIN: Anders als die australische Airline Qantas will die Lufthansa von ihren Passagieren keinen Corona-Impfnachweis verlangen. Die Einführung einer derartigen Pflicht sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant, erklärte am Dienstag ein Konzernsprecher in Frankfurt. Für die jeweiligen Einreisevoraussetzungen seien zudem die nationalen Regierungen der Länder zuständig. Diese müssten zunächst einen Plan zur Verteilung der bestellten Impfdosen erstellen, sobald sie verfügbar seien.

Qantas-Chef Alan Joyce hatte zuvor angekündigt, dass seine Gesellschaft bei Interkontinentalflügen nur geimpfte Passagiere befördern werde, sobald ein Impfstoff zur Verfügung stehe. Über das Vorgehen bei australischen Inlandsflügen sei noch nicht entschieden.


Probleme im Luftverkehr in den nächsten zwei Tagen

ATHEN: Wegen der Beteiligung der griechischen Fluglotsen an Arbeitsniederlegungen und Streiks der Staatsbediensteten wird es in den kommenden zwei Tagen zu erheblichen Problemen im Flugverkehr in Griechenland kommen.

Wie die griechischen Fluggesellschaften am Dienstag mitteilten, werden am Mittwoch zahlreiche Flüge zeitlich versetzt stattfinden müssen. Am Donnerstag werden dann alle Flüge ausfallen. Reisende wurden aufgerufen Kontakt mit ihrer Fluglinie aufzunehmen. Die Fluglotsen fordern bessere Arbeitsbedingungen, mehr Personal und bessere Gehälter.


Europas Aufsicht will Boeing 737 Max Anfang 2021 wieder zulassen

KÖLN: Nach der Wiederzulassung des Unglücksfliegers Boeing 737 Max in den USA steht auch in Europa ein Ende des Startverbots bevor. Geplant sei, den Flugzeugtyp in einigen Wochen wieder abheben zu lassen, teilte die europäische Luftfahrtaufsicht EASA am Dienstag in Köln mit. Zunächst kann aber die Öffentlichkeit vier Wochen lang die von der EASA veröffentlichte Lufttüchtigkeitsanweisung für den Jet kommentieren. Die endgültige Fassung ist den Angaben zufolge ab Mitte Januar zu erwarten. Nach zahlreichen Veränderungen an Hard- und Software und einer zusätzlichen Schulung der Piloten sollen die Jets auch in Europa wieder abheben dürfen - mehr als 22 Monate nach Beginn des Flugverbots.

Die Reihe 737 Max war im März 2019 nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten aus dem Verkehr gezogen worden. Als Hauptursache der Unglücke galt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm. Boeing hatte die Probleme eigentlich bereits nach dem ersten Absturz beheben wollen. Doch es traten wiederholt weitere Mängel auf, so dass es letztlich rund 20 Monate dauerte, bis die US-Luftfahrtbehörde FAA vergangene Woche das Flugverbot für die USA aufhob.

Die EASA hatte bei Teilen des Wiederzulassungsverfahrens mit der FAA kooperiert, wollte aber auf eigener Wissensgrundlage eine unabhängige Entscheidung treffen. «Ich bin zuversichtlich, dass wir bei der Prüfung des Flugzeugs mit seinen Veränderungen jeden Stein umgedreht haben», sagte EASA-Chef Patrick Ky. «Jedes Mal, wenn es so schien, dass Probleme gelöst waren, haben wir tiefer gebohrt und noch mehr Fragen gestellt.» Die gründliche Prüfung gebe der EASA das Vertrauen, dass das Flugzeug jetzt sicher fliegen könne.


Verband sagt Airlines für 2020 und 2021 noch höhere Verluste voraus

AMSTERDAM/GENF: Den Fluggesellschaften in aller Welt drohen nach Einschätzung ihres Verbandes in diesem und im kommenden Jahr noch höhere Verluste als zuletzt gedacht. Wegen des Geschäftseinbruchs durch die Corona-Pandemie rechnet der Weltluftfahrtverband IATA für das laufende Jahr jetzt mit einem branchenweiten Verlust von 118,5 Milliarden US-Dollar (99,9 Mrd Euro) und damit rund 34 Milliarden mehr als bisher gedacht, wie er vor seiner Jahresversammlung in Amsterdam am Dienstag mitteilte.

Für 2021 geht die IATA von einem Gesamtverlust von 38,7 Milliarden Dollar aus. Das wäre fast zweieinhalb Mal so viel wie noch im Juni vorhergesagt. Dem Verband zufolge würde 2021 damit zum zweitschwersten Verlustjahr in der Geschichte der Luftfahrt.

Zwar dürfte der Umsatz der Branche im kommenden Jahr mit 459 Milliarden Dollar die jetzt für 2020 erwarteten 328 Milliarden Dollar übertreffen. Das wäre allerdings immer noch nur gut halb so viel wie die 838 Milliarden Dollar aus dem Vorkrisenjahr 2019. Der Verband hofft, dass Corona-Schnelltests für Reisende und Impfstoffe gegen das Virus bis Mitte 2021 zumindest teilweise zu Öffnung der Grenzen und anschließend zu einer Erholung der Passagiernachfrage führen.

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