Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Eine Passagierin ruht sich während eines Pilotenstreiks der Lufthansa auf dem internationalen Flughafen in Frankfurt am Main aus. Archivfoto: epa/RONALD WITTEK
Eine Passagierin ruht sich während eines Pilotenstreiks der Lufthansa auf dem internationalen Flughafen in Frankfurt am Main aus. Archivfoto: epa/RONALD WITTEK

Nach Wintereinbruch zahlreiche Flüge in Frankfurt abgesagt

FRANKFURT/MAIN: Wegen des heftigen Wintereinbruchs im Rhein-Main-Gebiet sind zahlreiche Flüge am Frankfurter Flughafen gestrichen worden. Am Montag wurden 161 Starts und Landungen von insgesamt 1031 geplanten Flugverbindungen abgesagt, wie der Flughafenbetreiber Fraport am Dienstag auf Anfrage mitteilte.

Aufgrund des starken Schneefalls mussten die Start- und Landebahnen auf dem größten deutschen Flughafen geräumt werden. Außerdem hätten zahlreiche Maschinen enteist werden müssen, was aber zum normalem Vorgehen bei derartigen Wetterlagen gehört und wie die Räumung zu Verzögerungen im Flugbetrieb führt, wie ein Sprecher erklärte.

Am (heutigen) Dienstag sind laut Fraport wieder alle Start- und Landebahnen geöffnet. Wegen der Auswirkungen der Annullierungen vom Vortag würden aber voraussichtlich etwa 100 von 1050 geplanten Flügen gestrichen, sagte der Sprecher weiter. Er empfahl: Flugreisende sollten sich grundsätzlich vor Antritt ihrer Reise auf den entsprechenden Portalen ihrer Fluggesellschaft nach dem Status ihrer jeweiligen Verbindung erkundigen.


Wintereinbruch macht Lufthansa Probleme - IT-Störung behoben

FRANKFURT/MAIN: Der Wintereinbruch in Hessen hat der Lufthansa auch am Dienstag zu schaffen gemacht. Auf Lufthansa-Flügen von und nach Frankfurt könne es zu Verzögerungen kommen, zudem müsse auch mit der Streichung von Flügen gerechnet werden, teilte der Konzern am Vormittag mit. Die IT-Störung, die am Montag zusätzlich zu Problemen geführt hatte, sei inzwischen vollständig behoben. Wegen der Störung waren einzelne Kundenschnittstellen nach Angaben des Unternehmens zeitweise nur eingeschränkt erreichbar.

Die Lufthansa nannte keine Zahlen, wie viele Flüge von und nach Frankfurt am Montag ausgefallen waren. Am Dienstag bleibe abzuwarten, wie sich das Wetter über den Tag entwickele.

Lufthansa empfahl Reisenden, sich im Internet auf der Seite des Unternehmens mit Fluggastinformationen und auf der Seite des Flughafenbetreibers Fraport über den aktuellen Stand zu informieren.


London: Atlantik-Flug mit nachhaltigem Treibstoff hebt ab

LONDON: Erstmals fliegt nach Angaben der britischen Regierung eine vollständig mit SAF (Sustainable Aviation Fuel, Deutsch: Nachhaltiger Luftfahrttreibstoff) angetriebene Passagiermaschine über den Atlantik. «Die Zukunft des Fliegens beginnt», teilte das Verkehrsministerium in London am Dienstag mit. Die Boeing 787 Dreamliner der Fluglinie Virgin Atlantic hob am Dienstagmittag vom Londoner Flughafen Heathrow nach New York ab.

Die Branche steht wegen des Klimawandels unter Druck. Die Luftfahrt macht nach Schätzungen im Jahr rund 2,5 Prozent der globalen CO2-Emissionen aus - mehr als Deutschland, das unter den zehn größten CO2-Verursachern der Welt ist. Neben effizienteren Triebwerken und Ausgleichsmaßnahmen setzt die Industrie deshalb auf SAF. Der Begriff umfasst alles, das nicht aus fossilen Ausgangsstoffen produziert und nachhaltig ist. So kann SAF etwa grundsätzlich aus Frittenfett, Schlacht- und Fischabfällen sowie Pflanzenölen und ihren Reststoffen hergestellt werden.

Dieser erste Transatlantikflug zeige, wie die Luftfahrt dekarbonisiert werde und Emissionen deutlich reduziert werden könnten, sagte der britische Verkehrsminister Mark Harper vorab. Er war ebenso an Bord wie Virgin-Gründer Richard Branson und der Chef von Virgin Atlantic, Shai Weiss. Die britische Regierung hat das Vorhaben mit einer Million Pfund (1,15 Mio Euro) unterstützt. Vorab hatte die britische Flugaufsichtsbehörde mehrere Tests durchgeführt. Großbritannien will bis 2025 insgesamt fünf SAF-Werke bauen.

Vor kurzem hatte das US-Unternehmen Gulfstream Aerospace den nach eigenen Angaben ersten vollständig SAF-betriebenen Transatlantikflug eines Businessjets durchgeführt.

Die Initiative Aviation Environment Federation kritisierte eine Aussage von Verkehrsminister Harper, die Technologie werde «Fliegen ohne Schuldgefühle Wirklichkeit werden lassen», als schlechten Witz. SAF mache weltweit rund 0,1 Prozent des Flugtreibstoffs aus, und es werde schwer sein, den Anteil auf eine nachhaltige Größenordnung zu steigern.


Easyjet bekommt Gaza-Krieg und späte Buchungen zu spüren

LUTON: Der Krieg in Gaza und vergleichsweise späte Buchungen von Passagieren lassen den britischen Billigflieger Easyjet verhaltener auf die letzten Monate des Jahres 2023 schauen. Im ohnehin meist schwachen ersten Geschäftsquartal (bis Ende Dezember) dürfte sich der Vorsteuerverlust auf dem Niveau des Vorjahres bewegen, teilte der Ryanair-Konkurrent am Dienstag in Luton nahe London mit.

Flüge nach Ägypten, Israel und Jordanien machen den Angaben zufolge rund vier Prozent der Kapazität im Winterflugplan aus, die beiden letzteren Ziele sind derzeit infolge des Krieges ausgesetzt.

Seinerzeit hatte Easyjet einen Fehlbetrag vor Steuern von 133 Millionen britischen Pfund (153,3 Mio. Euro) gemeldet. Für das Gesamtjahr gibt sich das Unternehmen aber zuversichtlich. Bereits im zweiten Geschäftsquartal dürften die Effekte nicht mehr bemerkbar sein. Und schon jetzt sehe die Buchungsnachfrage für den kommenden Sommer gut aus, sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Neben der Nachfrage im Sommer 2024 dürften Engpässe bei der Konkurrenz Easyjet in die Karten spielen. So kämpft etwa Ryanair weiter mit Verzögerungen beim US-Flugzeughersteller Boeing, der mit der Lieferung neuer Jets vom Typ 737 Max noch langsamer vorankommt als zuletzt erwartet. Davon ist bei Easyjet nichts zu spüren, der Billigflieger baut vollständig auf Maschinen von Airbus.

Für das vergangene Geschäftsjahr will Easyjet seinen Aktionären 4,5 Pence je Aktie Dividende auszahlen. Insgesamt entspreche dies einem Zehntel des Nachsteuergewinns von 341 Millionen Pfund. Im Vorjahr hatte der Flugkonzern noch einen Verlust von 147 Millionen Pfund gemacht. Für das Geschäftsjahr 2024 dürfte die Ausschüttung dann auf 20 Prozent des Nachsteuergewinns steigen.

Bereits Mitte Oktober hatte Easyjet für das abgeschlossene Geschäftsjahr (per Ende September) vorläufige Zahlen bekanntgegeben.

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