Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Foto: epa/Teresa Suarez
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Airbus verabschiedet sich von Auslieferungsziel

TOULOUSE: Der Flugzeugbauer Airbus wird sein Auslieferungsziel in diesem Jahr nicht schaffen. Das Ziel, rund 700 Flugzeuge 2022 zu übergeben, sei nicht mehr zu erreichen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Toulouse mit. Airbus gehe nun von etwas weniger Maschinen aus. In den zwölf Monaten per Ende November habe das Unternehmen 565 Flugzeuge ausgeliefert, davon 68 im November. Airbus hatte bereits im Juli unter anderem auch wegen Problemen in der Lieferkette das ursprüngliche Ziel von 720 Maschinen kassieren müssen.

Die Prognose für das laufende Jahr für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sowie den freien Mittelzufluss bekräftigte Airbus hingegen. So peilt die Konzernspitze für 2022 weiterhin einen bereinigten operativen Gewinn von etwa 5,5 Milliarden Euro an, der freie Barmittelzufluss vor Fusionen und Kundenfinanzierungen soll bei 4,5 Milliarden Euro liegen. Im November erhielt Airbus den Angaben zufolge Aufträge für 29 Maschinen sowie 14 Stornierungen. Der Auftragsbestand liege nun bei 7344 Flugzeugen.


Luftfahrtbranche erwartet 2023 Rückkehr zu schwarzen Zahlen

GENF: Zu Beginn der Pandemie haben Reisebeschränkungen den weltweiten Flugverkehr fast lahmgelegt. Inzwischen hat sich das Geschäft der Airlines weltweit ein gutes Stück erholt. Die Rückkehr zu Profitabilität verläuft in den Regionen aber unterschiedlich.

Die Luftfahrtbranche dürfte nach Einschätzung ihres Verbandes IATA 2023 erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie branchenweit wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Mit etwa 4,7 Milliarden US-Dollar (rund 4,5 Mrd Euro) werde der Gesamt-Überschuss aber nur einen Bruchteil der 26,4 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2019 erreichen, teilte der Weltluftfahrtverband IATA am Dienstag in Genf mit. Allerdings schreitet die Erholung in einzelnen Weltregionen unterschiedlich voran: Während den Airlines in Nordamerika schon im laufenden Jahr schwarze Zahlen winken, erwartet die IATA in Lateinamerika und Asien auch 2023 noch Verluste.

Für das zu Ende gehende Jahr rechnet die IATA nun mit einem weltweiten Branchenverlust von 6,9 Milliarden Dollar, knapp drei Milliarden weniger als noch im Juni vorhergesagt. Im Vergleich zu den ersten beiden Corona-Jahren ist dies eine deutliche Verbesserung. 2020 hatte die Branche fast 138 Milliarden Dollar Verlust verbucht, ein Jahr danach betrug der Fehlbetrag 42 Milliarden Dollar.

Nachdem internationale Reisebeschränkungen den weltweiten Flugverkehr zu Beginn der Pandemie fast lahmgelegt hatten, hat sich das Geschäft inzwischen ein gutes Stück erholt. So dürfte der Passagierverkehr bei den Airlines aus Nordamerika im kommenden Jahr bereits gut 97 Prozent des Vorkrisen-Niveaus von 2019 erreichen, schätzt die IATA. In Europa würden es hingegen voraussichtlich nur knapp 89 Prozent.

Entsprechend erwartet der Verband bei den nordamerikanischen Airlines für 2022 bereits einen Gewinn von 9,9 Milliarden Dollar - und sagt für 2023 einen Anstieg auf 11,4 Milliarden Dollar voraus. Fluggesellschaften aus Europa dürften hingegen im laufenden Jahr noch einen Verlust von 3,1 Milliarden Dollar einfliegen - und im nächsten Jahr mit geschätzten 621 Millionen Dollar nur knapp die schwarzen Zahlen erreichen. Auch die Airlines aus dem Nahen Osten werden es 2023 der Prognose zufolge nur knapp in die schwarzen Zahlen schaffen.

Für die Region Asien-Pazifik sagt der Verband für 2022 einen Verlust von 10 Milliarden Dollar voraus. Auch im kommenden Jahr dürften die dortigen Gesellschaften insgesamt noch 6,6 Milliarden Dollar verlieren. Die IATA erklärt ihre Einschätzung mit der weiterhin restriktiven Corona-Politik in China. Auch bei den Fluggesellschaften in Lateinamerika und Afrika erwartet die IATA für 2023 noch Verluste.

IATA-Chef Willie Walsh wies trotz des positiven Trends auf Herausforderungen für die Luftfahrt hin. Bei erwarteten Einnahmen von 779 Milliarden Dollar im nächsten Jahr würde die prognostizierte Gewinnspanne nämlich nur 0,6 Prozent ausmachen. «Es gibt noch viel zu tun, um die globale Branche auf ein solides finanzielles Fundament zu stellen», sagte er. Viele Airlines hätten mit hohen Kosten, Bürokratie und schlechter Infrastruktur zu kämpfen.

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