Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Indische Fluggesellschaft Vistara wird Teil von Air India

NEU DELHI: Air India wächst, indem sie mit der indischen Fluggesellschaft Vistara zusammen geht. Die Fusion soll nach Erteilung der benötigten Genehmigungen möglichst bis März 2024 abgeschlossen sein, teilte die Air-India-Besitzerin Tata Group am Dienstag mit. Singapore Airlines, der ein Teil von Vistara gehört, soll demnach anschließend 25,1 Prozent der vergrößerten Air India mit einem gestärkten Streckennetz im In- und Ausland gehören. Als Teil der Fusionierung wolle Singapore knapp 21 Milliarden Rupien (244 Millionen Euro) investieren, hieß es. Vistara fliegt Ziele in Europa und Asien inklusive dem Mittlerem Osten an.

Mit der Fusionierung soll Air India die größte indische Fluggesellschaft mit internationalen Destinationen und insgesamt 218 Fliegern werden, schrieb die Tata Group.

Die heutige Air India wurde in den 30er Jahren von der Tata-Familie als Tata Airlines gegründet und in den Fünfzigern verstaatlicht. Seit den 90er Jahren litt sie zunehmend unter Billigkonkurrenz. Anfang Jahr kaufte die Firma die verschuldete Airlines wieder. Der Tata Group gehören auch die Billigflieger Air India Express und AirAsia India, die nach Firmenplänen bis 2024 ebenfalls mit Air India fusioniert werden sollen.


Mann am Flughafen Schiphol wegen Bedrohung festgenommen

AMSTERDAM: Auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol haben Grenzschutzbeamte einen Mann festgenommen, der behauptete, «gefährliches Material» bei sich zu haben. Dem 55-Jährigen werde Bedrohung vorgeworfen, teilte ein Behördensprecher mit.

Nachdem der Mann sich selbst beim Grenzschutz gemeldet und eine entsprechende Erklärung abgegeben hatte, wurde ein Teil der Vorhalle des Airports für mehrere Stunden abgeriegelt, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP. Sprengstoffexperten der Armee untersuchten den Verdächtigen. Auch Feuerwehren waren im Einsatz.

Ob der Mann tatsächlich etwas Gefährliches bei sich trug, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Man habe nach dem Motto «sicher ist sicher» gehandelt, sagte ein Sprecher des Grenzschutzes laut ANP. Weitere Einzelheiten zu dem Festgenommenen wurden unter Hinweis auf laufende Untersuchungen zunächst nicht mitgeteilt.

Der Flugverkehr war nach Angaben eines Sprechers nicht beeinträchtigt. Reisende hätten die Abflug- und Ankunftsbereiche des Airports trotz der Absperrungen in der Vorhalle mit nur geringen Umwegen erreichen können. Im Bahnverkehr zum und vom Flughafen gab es laut ANP hingegen Verzögerungen - unter anderem, weil wegen des laufenden Sicherheitseinsatzes weniger Züge fuhren.


Drohnenstrategie der EU: Bis 2030 Flugtaxis Alltag in Europa

BRÜSSEL: Flugtaxis und Medikamentenlieferungen per Drohne sollen nach dem Willen der EU-Kommission bis 2030 in Europa Alltag sein. Mit der am Dienstag in Brüssel vorgestellten überarbeiteten Drohnenstrategie soll der kommerzielle Drohnenbetrieb in großem Stil vorangetrieben werden. Dadurch könnten 145.000 neue Jobs geschaffen werden, sagte EU-Verkehrskommissarin Adina Valean in Brüssel. Sie rechnet bis 2030 mit einem Markt im Volumen von 14,5 Milliarden Euro.

Die EU-Kommission möchte zunächst aber sicherstellen, dass die Gesellschaft Drohnen unterstützt. Die nationalen Behörden sollen dafür sorgen, dass die Drohnendienste auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger abgestimmt sind und dadurch die Bedenken bezüglich Lärm, Sicherheit und Privatsphäre ausgeräumt werden, hieß es.

Bis 2030 sollen der Strategie zufolge beispielsweise Lufttaxis Teil des europäischen Lebens werden; zunächst mit einem Piloten an Bord, später dann komplett automatisch. Außerdem sollen Kleinsendungen wie Blutproben oder Medikamente per Drohne verschickt werden können. Auch Überwachungsdienste oder Kartierungen könnten demnach bald per Drohne erledigt werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die EU-Kommission unter anderem gemeinsame Ausbildungsanforderungen für Piloten und ein freiwilliges Drohnensiegel für die Cybersicherheit vor.


Easyjet sieht hohe Nachfrage nach Flügen in Urlaubssaison

LUTON: Steigende Treibstoffpreise und Forderungen nach Lohnerhöhungen belasten Easyjet. Dennoch ist die Billigairline zuversichtlich, denn die Buchungen entwickeln sich positiv. Viele Menschen gönnen sich trotz Inflation eine Reise.

Trotz steigender Sorgen vor hohen Lebenskosten fahren viele Menschen in den Urlaub und kurbeln damit auch die Einnahmen des britischen Billigfliegers Easyjet an. Die Airline sehe trotz des Drucks auf die Haushalte eine große Nachfrage über Weihnachten und Silvester, sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren am Dienstag der BBC. Allerdings gebe es außerhalb der Stoßzeiten weniger Buchungen als sonst. Die Fluggesellschaft teilte mit, dass sich die Verkäufe deutlich erholt hätten, die Verluste für das Geschäftsjahr bis zum 30. September seien eingeschränkt worden.

Easyjet will im kommenden Herbst wieder die Kapazität von vor der Corona-Pandemie erreichen. Das Unternehmen will zunächst im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 38 Millionen Sitze anbieten und in der zweiten Hälfte 56 Millionen. Dabei ist im vierten Quartal (bis Ende September) eine Zahl auf Vor-Pandemie-Niveau zu erwarten, wie der Ryanair-Konkurrent in Luton bei London mitteilte.

Easyjet hatte bereits Mitte Oktober vorläufige Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt. Der Start ins neue, seit Oktober laufende Geschäftsjahr 2022/2023 war angesichts steigender Ticketpreise vielversprechend.

Das Unternehmen verwies zugleich auf viele Sorgen wie steigende Treibstoffpreise wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Trotz der globalen Unsicherheiten erwartet Easyjet-Chef Lundgren im Sommer einen großen «Nachholbedarf». Billigfluggesellschaften profitierten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, weil viele Menschen Wert auf Preise legten, sagte er der BBC.

Der Umsatz pro Sitzplatz dürfte im ersten Quartal um mehr als ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen. Laut Easyjet sind auch die gebuchten Ticketerträge für Ostern stark. Die Auslastung liege über der des Vorjahreszeitraums. Zugleich mahnte Lundgren, Easyjet müsse mehr tun, um die Nachfrage außerhalb der Stoßzeiten zu stimulieren. Zudem kämen große Kosten auf die Branche zu wie weiter steigende Treibstoffkosten, einen starken US-Dollar und Forderungen nach höheren Löhnen. Die Inflation lag in Großbritannien mit mehr als 11 Prozent zuletzt auf dem höchsten Stand seit 41 Jahren.

Fragen nach einem Anstieg der Ticketpreise im Sommer wich Lundgren aus. Der Chef von Wettbewerber Ryanair, Michael O'Leary, hatte bereits im August angekündigt, dass die Kosten je Ticket in den kommenden fünf Jahren von etwa 40 auf 50 Euro steigen würden.


Mann von «stattlicher Körpergröße» löst Panne am Flughafen aus

MÜNCHEN: Ein außergewöhnlich großer Passagier hat am Flughafen München eine Sicherheitspanne ausgelöst, die zur Annullierung von sechs Flügen führte.

Nachdem sich die Panne am Sonntag in einer Sicherheitsschleuse auf dem Weg zu den Gates ereignete, musste der Betrieb an Terminal 2 für etwa eine Stunde unterbrochen werden. Der Mann war so groß, dass er über eine Absperrung greifen und sein Handgepäck vor der Kontrolle nehmen konnte, wie die Regierung von Oberbayern am Dienstag mitteilte. Der Bayerische Rundfunk hatte zuerst darüber berichtet.

«Der betreffende Bereich der Kontrollspur ist hinter einer Plexiglasabsperrung gelegen, so dass Fluggäste normalerweise an dieser Stelle nicht auf ihr Gepäck zugreifen können», erläuterte ein Sprecher der Regierung, bei der das für die Kontrollen zuständige Luftamt Süd angesiedelt ist. «Die stattliche Körpergröße des Fluggastes ermöglichte es ihm jedoch, das Gepäckstück in einem kurzen unbeobachteten Moment durch einen Griff über die Absperrung - noch vor dem endgültigen Abschluss des Kontrollvorgangs - zu entfernen.»

Der Mann, der nach Barcelona wollte, lief dann Richtung Gate, wo er von der deutschen Bundespolizei aufgehalten und kontrolliert wurde. Warum er sein Gepäck unkontrolliert nahm, habe er selbst nicht erklären können, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.


IATA kritisiert Preiserhöhung für Überflugrechte Dänemark und Island

GENF: Der internationale Luftfahrtverband IATA hat Dänemark und Island wegen eines steilen Anstiegs der Preise für Überflugrechte kritisiert. Nach seinen Angaben wollen die Dienstleister der beiden Länder die Preise am 1. Januar um durchschnittlich 30 Prozent anheben. Die IATA habe die zuständigen Behörden angeschrieben und aufgefordert, die Preiserhöhungen zurückzunehmen.

Die IATA geht auf diesen Aspekt nicht ein, aber durch höhere Kosten der Fluggesellschaften könnten die Preise für Flugtickets steigen.

«Warum sollten die Fluggesellschaften einen höheren Preis für Dienste eines Monopolanbieters zahlen, die sich nicht verändert haben, und ohne, dass es Gründe gibt, die höhere Kosten rechtfertigen?», sagte Peter Cerda, Regionaler IATA-Vizepräsident für Nord- und Südamerika.


Easyjet nimmt Kurs auf Vor-Corona-Niveau

LUTON: Der britische Billigflieger Easyjet will im kommenden Herbst wieder seine Kapazität von vor der Corona-Pandemie erreichen. Das Unternehmen will zunächst im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 38 Millionen Sitze anbieten und in der zweiten Hälfte 56 Millionen. Dabei ist im vierten Quartal (bis Ende September) eine Zahl auf Vor-Pandemie-Niveau zu erwarten, wie der Ryanair-Konkurrent am Dienstag in Luton bei London mitteilte.

Easyjet hatte bereits Mitte Oktober vorläufige Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt. Der Start ins neue, seit Oktober laufende Geschäftsjahr 2022/2023 war angesichts steigender Ticketpreise vielversprechend.

Der Umsatz pro Sitzplatz dürfte im ersten Quartal um mehr als ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen. Laut Easyjet sind auch die gebuchten Ticketerträge für Ostern stark. Die Auslastung liege über der des Vorjahreszeitraums.

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