Tote nach syrischen Luftangriffen auf Idlib

​Aktivisten 

Ein verbranntes Auto in Aleppo nach der Einnahme des größten Teils der Stadt durch syrische Oppositionskräfte. Foto: Juma Mohammad/Imageslive Via Zuma Press Wire/dpa
Ein verbranntes Auto in Aleppo nach der Einnahme des größten Teils der Stadt durch syrische Oppositionskräfte. Foto: Juma Mohammad/Imageslive Via Zuma Press Wire/dpa

ALEPPO: Islamistische Rebellen haben in den vergangenen Tagen überraschend schnell Gebiete in Syrien eingenommen. Nun reagiert die Regierung mit neuen Luftangriffen.

Bei Luftangriffen der syrischen Armee und ihrem Verbündeten Russland auf die überwiegend von islamistischen Aufständischen kontrollierte Stadt Idlib sind Aktivisten zufolge mindestens elf Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Wohnviertel in der Stadt sowie ein Lager für Vertriebene im Norden Idlibs seien getroffen worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien mit. Sie beziehen ihre Informationen von einem Netz aus Informanten in Syrien.

Mitte vergangener Woche hatte eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) eine Offensive im Nordwesten Syriens begonnen und am Wochenende die Kontrolle über Aleppo, die zweitgrößte Stadt des Landes, übernommen.

Ein Augenzeuge berichtete, mehr als 350 Menschen hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Lager aufgehalten. Auch westlich von Aleppo gab es der Beobachtungsstelle zufolge Luftangriffe. Nach Angaben von Augenzeugen sind zahlreiche Verletzte im kritischen Zustand.

Die syrische Staatsagentur Sana meldete zudem Luftschläge gemeinsam mit Russland in den Randbezirken der Stadt Al-Safira, südlich von Aleppo. Bereits in der Nacht zu Montag hatte Russland als Verbündeter der syrischen Regierung die Stadt Aleppo bombardiert.

Syriens Machthaber Baschar al-Assad kündigte eine Gegenoffensive an. Aus Kreisen der syrischen Regierung hieß es, die Armee habe Gebiete in der Umgebung von Hama, südlich von Aleppo, wieder von den Rebellen zurückerobert.

Bei den jüngsten Kämpfen wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte innerhalb von fünf Tagen mehr als 440 Menschen getötet, die meisten davon Rebellen und Regierungskräfte. Unter den Toten seien auch mehr als 60 Zivilisten, teilte die Organisation mit Sitz in London mit. Sie beziehen ihre Informationen von einem Netz aus Informanten in Syrien.

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