Aktivisten verschmutzen Brunnen in Rom

Ein Last-Generation-Aktivist wird festgenommen, nachdem er eine schwarze Flüssigkeit auf den Bernini-Brunnen auf der Piazza Navona geworfen hat. Foto: epa/Massimo Percossi
Ein Last-Generation-Aktivist wird festgenommen, nachdem er eine schwarze Flüssigkeit auf den Bernini-Brunnen auf der Piazza Navona geworfen hat. Foto: epa/Massimo Percossi

ROM: Vier Klimaaktivisten sind am Wochenende in einen Brunnen auf der berühmten Piazza Navona von Rom gestiegen und haben schwarze Flüssigkeit in das Wasser gekippt. Die Mitglieder der Gruppe Ultima Generazione (Letzte Generation) wollten damit am Samstag gegen die Umweltpolitik protestieren und auf die Gefahren durch Dürren, Trockenheit und Überschwemmungen aufmerksam machen. «Unsere Zukunft ist so schwarz wie dieses Wasser», hieß es in einem Statement der Aktivisten. Sie wurden von der Polizei festgenommen und abgeführt.

Italien war 2022 von einer heftigen Dürre heimgesucht worden und fürchtet ähnliche Zustände auch in diesem Sommer. Zugleich gab es jüngst nach kurzzeitig heftigen Niederschlägen Überschwemmungen in der norditalienischen Region Emilia-Romagna mit Toten und Verletzten.

Bei der schwarzen Flüssigkeit habe es sich um ein Gemisch aus Holzkohle gehandelt, hieß es. Die Aktivisten hatten bereits Anfang April einen ähnlichen Protest in einem anderen Brunnen von Rom unterhalb der bei Touristen beliebten Spanischen Treppe veranstaltet.

Politiker kritisierten - wie auch damals - die Aktion in der Fontana di Fiumi, dem Vierströmebrunnen, inmitten der Piazza Navona im historischen Zentrum. Bürgermeister Roberto Gualtieri sprach von einen «sinnlosen Besudelung» und meinte: «Die richtigen Kämpfe werden falsch, wenn sie Güter der Allgemeinheit beschädigen.» Gualtieri sagte später, dass nach Einschätzungen von Experten der Brunnen keine bleibenden Schäden davontragen wird.

Das Bauwerk war von Gian Lorenzo Bernini, einem der wichtigsten Bildhauer Italiens, im 17. Jahrhundert errichtet worden und gilt als Meisterwerk des Barocks.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Bernd Wendland 08.05.23 17:35
Das einzig Gute an der "letzten Generation" ist, dass sie sich, sofern sie ihren Namen ernst nimmt, nicht vermehrt, so dass sie ihre fanatischen, pseudoreligiösen Ideen keinen eigenen Kindern einpflanzen wird.
jaagen chon 08.05.23 17:20
Was für eine hirnlose Aktion
Das verstehen die unter Demokratie. Kein Verständnis für solche Asozialen. Ich glaube eher im Kopf derer ist es schwarz und düster.
Ingo Kerp 08.05.23 12:50
Die "letzte Generation", wenn sie es denn hält, was der Name verspricht, ist auf dem besten Wege, der ersten Platz für die groeßte Unbeliebtheit zu belegen. Nur weiter so und nicht wundern, wenn man den Rückhalt in der Bevoelkerung verliert.