Aktivisten besetzen mutmaßliche Oligarchen-Villa

Foto: Rueegsegger
Foto: Rueegsegger

UNTERBURGAU: Aktivisten haben in Österreich eine Seevilla wegen ihrer mutmaßlichen Verbindung zu einem russischen Oligarchen besetzt. Die Gruppierung forderte die Enteignung des Anwesens in Unterburgau am Attersee in der Nähe von Salzburg. Sie hängten Transparente mit Slogans wie «Anarchos statt Oligarchos» auf ein Baugerüst. Nach Angaben der Aktivisten waren bis zu vierzig Personen an der Aktion beteiligt, laut Polizei waren es nur zehn. Beamte stünden vor Ort mit ihnen in Kontakt, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Laut österreichischem Grundbuch und einem Register des Finanzministeriums steht die Villa nicht im Eigentum des mit EU-Sanktionen belegten Oligarchen. Sie gehört demnach einer Firma, die wiederum einem Familienmitglied des Oligarchen zugerechnet wird.

Die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst, die in Österreich für die Zuordnung von Oligarchen-Vermögen zuständig ist, hat darauf hingewiesen, dass sie häufig auf Umgehungskonstruktionen stößt, die die wahren Eigentumsverhältnisse verschleiern.

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Derk Mielig 22.05.22 11:10
«Anarchos statt Oligarchos»
Ich dachte bisher, die wären miteinander verwandt?! Jeder von denen nimmt sich, was er kriegen kann, bestenfalls, ohne zu zahlen.
Thomas Sylten 22.05.22 10:40
Der einzige "Vorteil" dieses anachronistischen RU-UKR-Konflikts ist wohl, dass endlich diese sich überall breit machende Oligarchenmafia nicht mehr einfach hingenommen wird.

Hoffentlich hält der Eifer, dort genauer hinzuschauen, an -
und wird nicht wieder an wenige Aktivisten "delegiert", die sich dann ihrerseits im Visier der Ordnungshüter wiederfinden.