Tränengasgranate verletzt Aktivisten schwer

Leere Tränengasgranaten bezeugen die Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.. Foto: epa/Thibault Vandermersch
Leere Tränengasgranaten bezeugen die Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten.. Foto: epa/Thibault Vandermersch

NANTES (dpa) - Im Konflikt um ein jahrelang besetztes Gelände in Westfrankreich hat ein Aktivist als Folge von Zusammenstößen mit der Polizei seine rechte Hand verloren.

Der 21-Jährige wurde bei der Explosion einer Tränengasgranate am Dienstag schwer verletzt - die Hand wurde daraufhin amputiert, wie der Generalstaatsanwalt von Rennes mitteilte. Der Mann hatte nach Darstellung des Staatsanwalts und von Innenminister Gérard Collomb versucht, die Granate aufzuheben, um sie zurück auf Polizisten zu werfen. Ein Vertreter der Aktivisten zweifelte diese Version vor Journalisten jedoch an: Es sei unmöglich, dass die Person versucht habe, die Granate zurückzuwerfen.

Nach der Mitteilung des Innenministeriums hatten rund 50 «radikale und vermummte Gegner» auf dem Areal in der Nähe von Nantes Polizisten angegriffen, es seien auch Molotow-Cocktails geworfen worden. Die Gendarmerie habe daraufhin Tränengas eingesetzt, «wie es bei dieser Art von Operation üblich ist». Die Staatsanwaltschaft von Saint-Nazaire leitete eine Untersuchung ein, um die Umstände aufzuklären.

Linke Aktivisten hatten mit der Besetzung des weitläufigen Geländes beim Ort Notre-Dame-des-Landes ursprünglich gegen den dort geplanten Flughafen protestiert. Die Regierung hatte dieses umstrittene Projekt jedoch Anfang des Jahres aufgegeben. Im vergangenen Monat begann sie mit der Räumung von Unterkünften der Besetzer, dabei kam es mehrfach zu Auseinandersetzungen. Vergangene Woche hatten die Behörden sieben weitere Unterkünfte zerstört.

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