Aktionsplan gegen hohe Luftverschmutzung

Foto: The Nation
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MAE SAI: Das Ministerium für natürliche Ressourcen und Umwelt versicherte der Öffentlichkeit am Freitag (24. März 2023), dass es eine umfassende Strategie zur Verringerung der Luftverschmutzung umsetze, einen Tag nachdem der Smog in 17 Provinzen im Norden erneut gefährliche Ausmaße angenommen hatte.

Am Donnerstag (23. März 2023) wurden in Thailand 2.278 Brände gezählt, von denen mehr als die Hälfte (1.516) auf den Norden entfielen, wie die Agentur für die Entwicklung von Geoinformatik und Raumfahrttechnologie mitteilte. Am Freitag erreichte die PM2,5-Luftverschmutzung einen Wert von 326 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und lag damit mehr als sechsmal so hoch wie der in Thailand geltende Höchstwert, wie Messstationen im Mae Sai Distrikt von Chiang Rai ermittelten.

Langfristige Belastung durch PM2,5 kann tödlich sein. Dabei handelt es sich um Feinstaub in der Luft, technisch gesehen um Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometern.

Das Umweltministerium erklärte am Freitag, die Hauptursachen für die Luftverschmutzung seien das Abfackeln von Ackerland, Waldbrände und der Smog, der aus den Nachbarbezirken herüberweht.

Die Regierung sei nicht nachlässig gewesen, sondern habe der Luftverschmutzung große Aufmerksamkeit gewidmet, erklärte das Ministerium.

Neben der Umsetzung eines Aktionsplans zur „Lösung von Luftverschmutzungs- und Staubproblemen“ habe man sich bemüht, die Verschmutzung auf allen Regierungsebenen anzugehen, so das Ministerium. Auf nationaler Ebene gibt es acht kurzfristige Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung sowie 11 langfristige Maßnahmen, darunter die Verhinderung von Waldbränden in 17 nördlichen Provinzen. Letztere sollen von 2024 bis 2027 umgesetzt werden.

Die acht kurzfristigen Maßnahmen sind:

1. Wälder, die von Waldbränden bedroht sind, müssen für Menschen gesperrt werden, mit Ausnahme von gut ausgerüsteten Feuerwehrleuten, die zur Verhinderung von Bränden oder zu deren Löschung eingesetzt werden.

2. Die Provinzbehörden müssen Feuerverbote aussprechen.

3. Fabriken dürfen Zuckerrohr nicht durch Verbrennen ernten.

4. Es müssen mehr Vorschriften für Lastwagen in den Städten erlassen werden.

5. Es müssen härtere Strafen für Missetäter verhängt werden.

6. Das Landwirtschaftsministerium wurde aufgefordert, das königliche Regenprojekt auszuweiten, wenn die Schadstoffwerte steigen.

7. Das Gesundheitsministerium wurde aufgefordert, die Bevölkerung mit Geräten und Medikamenten zu versorgen, um sie vor Umweltverschmutzung zu schützen.

8. Alle betroffenen Sektoren werden aufgefordert, über ihre Fortschritte zu berichten.

Das Ministerium hat die Provinzämter für natürliche Ressourcen und Umwelt angewiesen, bei der Überwachung von Bränden eng mit den Gouverneuren zusammenzuarbeiten.

Im Rahmen des ASEAN-Abkommens über grenzüberschreitende Dunstverschmutzung hat Thailand seine Nachbarn aufgefordert, Waldbrände innerhalb ihrer Grenzen zu überwachen und das Abbrennen von offenem Land zu unterlassen, so das Ministerium.

Die Beamten haben auch die Öffentlichkeit aufgefordert, sie zu informieren, wenn sie jemanden sehen, der ein Feuer in einem Wald legt, indem sie jederzeit die Nummern 1362 oder 1784 anrufen.

Menschen, die in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung leben, wurden aufgefordert, auf Aktivitäten im Freien zu verzichten und Gesichtsmasken zu tragen, so das Ministerium.

Die Regierung hat die Öffentlichkeit auch über Webseiten und Facebook mit Gesundheitstipps versorgt, so das Ministerium.

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Oliver Manz 29.03.23 20:03
Solange die Nachbar Länder nichts machen gegen die Brandrodungen bringt das gar nichts.
Sandro Rudin 26.03.23 22:55
Immer im März wird das Thema intensiv diskutiert. Die restlichen 11 Monate verschwindet es dann wieder von der Agenda.
Wer nicht komplett blind ist, sieht entweder Rauch am Tag oder Feuer in der Nacht, die Brände wären also leicht zu orten. Aber wenn es dann halt der Nachbar vom Bruder vom Schwager ist, fehlt halt die Breitschaft, auch etwas zu tun...
Ergo wird wohl (leider) auch die die nächsten 10 Jahre und trotz aller Aktionspläne dasselbe passieren wie bisher - nichts.
Günter Jack 26.03.23 15:00
Seit Jahrzehnten ist das Abbrennen der Felder und das Verbrennen von Müll verboten. An Vorschriften, Gesetzen und Strafen fehlt es wirklich nicht, aber die zuständigen Behörden sind auf diesem Auge blind. Was kann man erwarten, wenn Beamte der örtlichen Polizeistation ihren Müll neben dem Parkplatz verbrennen. Das habe ich selbst gesehen, genauso wie massenhaft stinkende und rauchende Diesel-Pickups, die unbeanstandet die vielen Polizei-Checkpoints passieren.
Urs Widmer 26.03.23 14:20
Jahrzehntelang wurde nichts gemacht und jetzt zaubert man plötzlich eine „umfassende Strategie“ aus dem Hut? Wer’s glaubt, wird selig.
Georg Meyer 26.03.23 13:50
Immer wieder
Seit Jahren die selben Massnahmen auf dem Papier. Und?
Vielleicht sollte man mal einige Löschflugzeuge anschaffen und auf die F16 und F35 der Amis verzichten.
Ingo Kerp 26.03.23 13:40
Natürlich hat man alles im Griff. Nachdem jahrelang sich keiner um Brandroldungen etc. kümmerte, haben thail. behoerden jetzt das Rad neu erfunden und eine Strategie gegen Luftverschmutzung entwickelt. 8 bedeutsame Punkte wurden festgelegt, an die sich jeder in TH zu halten hat. Als 9. Punkt hätte man auch schreiben koennen, man solle das Atmen einstellen. Man soll bekanntlich keinem was unterstellen, was man nicht beweisen kann aber, es scheint doch Zweifel angebracht, ob die Behoerden an die Einhaltung der 8 Punkte glauben. Etliche Punkte kursieren bereits seit Jahren als Verbot. Ergebnis = NULL.