Gewinne - Technologie-Branche erneut vorneweg

​Aktien New York Schluss

Die Händler arbeiten auf dem Parkett der New Yorker Börse in New York. Foto: epa/Justin Lane
Die Händler arbeiten auf dem Parkett der New Yorker Börse in New York. Foto: epa/Justin Lane

NEW YORK: Die US-Börsen haben am Mittwoch zugelegt. Zeitweise gab der Leitindex Dow Jones Industrial seine Gewinne zwar vollständig ab, doch letztlich behielten die Optimisten unter den Anlegern die Oberhand. Erneut zogen vor allem Technologieaktien kräftig an. Schwergewichte wie Apple oder Amazon kletterten auf Rekordstände. Der Dow machte einen Teil seiner Vortagesverluste wieder wett und stieg um 0,68 Prozent auf 26.067,28 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,78 Prozent auf 3169,94 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 zog um 1,36 Prozent auf 10.666,70 Punkte an.

Stützend dürfte die Warnung der Notenbankpräsidentin von Cleveland, Loretta Mester, gewesen sein. Sie hält angesichts der ungebremsten Infektionszunahmen weitere Hilfsmaßnahmen selbst während einer Wirtschaftserholung für nötig, wie Marktanalyst Craig Erlam vom Währungsbroker Oanda schrieb.

Dass in den USA die Corona-Neuinfektionen weiter ungebremst steigen, zeigten aktuelle Daten. Drei Millionen Menschen haben sich dort bereits mit dem Virus infiziert, allein am Dienstag kamen 60.000 hinzu und damit so viele wie noch nie innerhalb von 24 Stunden. Daher dürfte es laut Marktanalyst Konstantin Oldenburger zunehmend schwerer werden, dieses Thema weiter auszublenden. Sollte es kein schnelles Ende der Pandemie mit anschließendem kraftvollen wirtschaftlichen Aufschwung geben, wären «die vielen Vorschusslorbeeren an den Börsen zu Unrecht verteilt worden», gibt er zu bedenken.

Unternehmensseitig im Fokus standen an diesem Tag einige Übernahmen. So kündigte der Versicherungsriese Allstate die einvernehmliche Übernahme seines Konkurrenten National General (NGHC) für rund 4 Milliarden US-Dollar an. Während daraufhin die Allstate-Aktien im S&P 100 um knapp 5 Prozent nachgaben, schnellten die von NGHC um fast 66 Prozent hoch. IBM indes reagierten mit plus 0,1 Prozent kaum darauf, dass der IT-Konzern das brasilianische Software-Unternehmen WDG kauft. Finanzielle Details wurden allerdings nicht genannt. Zudem verleibt sich der Anbieter von Bürokommunikation Slack Technologies das Start-Up Rimeto ein. RBC sieht den Zugriff auf Daten als Kernfaktor dieser Übernahme an und hält den Schritt langfristig als weiteren Baustein zur Stärkung der Position von Slack. Die Aktie zog um knapp 9 Prozent an.

Alibaba sprangen ebenfalls um knapp 9 Prozent hoch. Am Markt wurde auf einen Medienbericht verwiesen, dem zufolge der chinesische Online-Händler seine Tochter Ant Financial Services Group an die Börse in Hongkong bringen wolle. Alibaba habe sich zu diesen Spekulationen jedoch bislang nicht geäußert, hieß es.

Der Versicherer Alcoa machte vorläufige Aussagen zu seinem zweiten Quartal, die Börsianern zufolge positiv überraschten. Doch die anfänglichen Kursgewinne verflüchtigten sich rasch. Die Aktie gab zuletzt sogar um 1,3 Prozent nach. Die Papiere des legendären Jeans-Fabrikanten Levi Strauss sackten nach einem enttäuschenden Umsatz im zweiten Quartal um etwas mehr als 9 Prozent ab.

Ein neues Rekordhoch erklomm die Apple-Aktie, die als einer der Spitzenwerte im Dow um 2,3 Prozent auf etwas über 381 Dollar stieg. Der iPhone-Hersteller öffnet nun auch in Europa den Zugang zu Original-Ersatzteilen. Künftig werden auch freie Werkstätten Akkus, Bildschirme und andere Ersatzteile für iPhones aus Konzernbeständen verwenden können. An der Nasdaq erreichte außerdem der Anteilsschein von Amazon ein neues Hoch und schlossen um 2,7 Prozent höher bei etwas über 3081 Dollar. Netflix, mit zeitweise rund 505 Dollar ebenfalls mit neuem Rekordhoch, stiegen letztlich um 1,9 Prozent auf knapp unter 503 Dollar.

Der Euro gab im US-Handelsverlauf einen Teil seiner Tagesgewinne wieder ab und kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,1333 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1286 (Dienstag: 1,1290) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8861 (0,8857) Euro. Am US-Rentenmarkt gaben richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen um 2/32 Punkte auf 99 24/32 Punkte nach und rentierten mit 0,651 Prozent.

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