Agrartechnikbranche sieht «Abkühlung, aber keinen Weltuntergang»

Foto: epa/Mauritz Antin
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KASSEL/HANNOVER (dpa) - Zwei Monate vor der Messe Agritechnica schaut die deutsche Landtechnikbranche trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten überwiegend positiv in die Zukunft. Ein deutlicher Stimmungseinbruch sei derzeit nicht erkennbar, sagte der Geschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Bernd Scherer, am Mittwoch in Kassel. «Wir sehen aktuell eine konjunkturelle Abkühlung, aber keinen Weltuntergang.»

Die Agrartechnikindustrie erlebe nach einem Wachstumsmarathon eine Wachstumspause, die sich in den Auftragseingängen und den Umsätzen bemerkbar mache, sagte Scherer. Man erwarte einen Rückgang des deutschen Produktionsumsatzes um etwa drei Prozent auf 8,4 Milliarden Euro. Ursache seien zyklisch auftretende Sättigungseffekte am Markt, viele Lager seien voll.

Dabei sei das wirtschaftliche Umfeld für Landwirte schwierig: «So heterogen, unplanbar wie jetzt war es noch nie», sagte der Geschäftsführer der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Reinhard Grandke. Probleme wie der Handelskrieg zwischen den USA und China, der Brexit und nationale Entwicklungen wie Tierwohl- und Klimaschutz-Debatten veränderten den Markt immer schneller. Die Landwirte seien aber zu Investitionen bereit, um mit der Entwicklung Schritt zu halten.

Dazu seien Innovationen nötig, die auf der Agritechnica gezeigt werden sollen: Neben technischen Neuerungen bei Traktoren, der Bodenbearbeitungs-, Dünge- und Pflanzenschutztechnik soll es auch um Klimaschutz gehen. Die Agritechnica gilt als weltgrößte Messen für Agrartechnik. Sie findet vom 10. bis 16. November in Hannover statt. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft erwartet mehr als 400.000 Besucher und 2.750 Aussteller aus 51 Ländern. Alle führenden Unternehmen der Branche seien vertreten, die Ausstellungsfläche komplett ausgebucht.

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