Eine Million Mpox-Impfdosen gesichert

​Afrikanische Gesundheitsbehörde 

Im Queen Saovabha Memorial Institute in Bangkok erhält ein Mensch eine Mpox-Impfung. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Im Queen Saovabha Memorial Institute in Bangkok erhält ein Mensch eine Mpox-Impfung. Foto: epa/Rungroj Yongrit

BRAZZAVILLE: Die Mpox-Krankheitsfälle in Afrika steigen weiterhin stark. Eine gemeinsame Strategie soll für den gesamten Kontinent gestartet werden. Impfstoffe sind zugesagt, aber noch nicht vor Ort.

Angesichts der schnellen Ausbreitung der Krankheit Mpox vor allem in Zentralafrika hat die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC Africa eine Million Impfdosen durch Zusagen der EU, Deutschlands und anderer Staaten gesichert. Das sagte CDC Generaldirektor Jean Kaseya am Mittwoch auf dem Afrika-Regionaltreffen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im kongolesischen Brazzaville.

Allerdings seien bisher nur in Nigeria Impfstoffe eingetroffen. Ein Aktionsplan für den gesamten Kontinent solle am Freitag gestartet werden, sagte Kaseya. Zugleich warnte er: «Wir sind noch immer nicht vorbereitet auf eine weitere Pandemie.»

Warnung für die nächste Pandemie

Mpox müsse als ernste Warnung für die nächste Pandemie angesehen werden, mit man in fünf bis zehn Jahren rechnen müsse, betonte Kaseya. Umso wichtiger sei eine eigene Impfstoffherstellung in Afrika. Darum habe die CDC dem Unternehmen Bavaria Nordic, einem der beiden Produzenten von Mpox-Impfstoffen, einen afrikanischen Hersteller für eine Zusammenarbeit vorgeschlagen. «Wir glauben, dass der Mpox-Impfstoff sehr bald in Afrika produziert wird.»

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus kritisierte, der Kampf gegen Mpox finde die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft erst jetzt, nachdem Krankheitsfälle außerhalb Afrikas aufgetreten seien. «Wir haben seit Jahren zu mehr Forschung und der Entwicklung von Diagnosetests und Impfstoffen aufgerufen», sagte er.

Frühe Diagnose wichtig

Roger Kamba, der Gesundheitsminister der Demokratischen Republik Kongo, die am stärksten von Krankheitsfällen betroffen ist, wies auf die rapide Verbreitung von Mpox hin. Während 2022 noch 5000 Fälle registriert worden seien, seien es in diesem Jahr bereits mehr als 17.000. Gleichzeitig sei die Sterblichkeitsrate von 4,5 auf 7,4 Prozent gestiegen. «Wir müssen so viele Fälle wie möglich erkennen, und das so früh wie möglich», betonte Kamba angesichts der begrenzten Diagnosekapazitäten.

Die WHO hatte Mitte August wegen der Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen, womöglich gefährlicheren Variante Ib die höchste Alarmstufe ausgerufen. Damit sollen Behörden in aller Welt zu erhöhter Wachsamkeit gebracht werden.

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