OSLO: Die Taliban halten nichts von den Botschaften, die vor ihrer Rückeroberung der Macht aktiv gewesen sind. Zwei werden nun geschlossen.
Wie die Vertretung des Landes in Großbritannien wird auch Afghanistans Botschaft in Norwegen geschlossen. Die Botschaft in Oslo werde am Donnerstag geschlossen, die Räumlichkeiten würden dem norwegischen Außenministerium übergeben, hieß es in einer Mitteilung der Vertretung auf der Online-Plattform X.
Die Entscheidung folgt auf die Ankündigung der Taliban, die konsularischen Dienste einiger diplomatischen Vertretungen der Vorgängerregierung nicht mehr anzuerkennen. In dem Zuge war am Sonntag bereits verkündet worden, dass die afghanische Auslandsvertretung in London zum 27. September geschlossen werde. Nach Angaben eines britischen Außenamtssprechers liegt das daran, dass die Taliban alle Botschaftsmitarbeiter entlassen haben.
Die Islamisten hatten im Sommer 2021 wieder die Macht in Afghanistan übernommen. Die Zukunft vieler Diplomaten, die unter der vom Westen unterstützten Vorgängerregierung gedient hatten, ist seitdem unklar. Viele Botschaften in Europa und anderswo sind weiter geöffnet, die Taliban werfen ihnen aber vor, nicht mit ihnen zu kooperieren.