Paramilitärs töten 124 Zivilisten im Sudan

Ärztenetzwerk 

Am ersten Tag der Gespräche über eine Einstellung der Feindseligkeiten im Sudan nehmen Frauen an einer Demonstration teil. Foto: epa/Sarah Yenesel
Am ersten Tag der Gespräche über eine Einstellung der Feindseligkeiten im Sudan nehmen Frauen an einer Demonstration teil. Foto: epa/Sarah Yenesel

KHARTUM: Seit eineinhalb Jahren kämpft die Armee gegen das Paramilitär im Sudan. Unter den Opfern des Konflikts sind zunehmend auch Zivilisten.

Im Sudan hat die paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF) bei einem Angriff auf ein Dorf nach Angaben eines Ärzteverbunds mindestens 124 Zivilisten getötet. Dutzende weitere Einwohner seien in Al-Suhra im an die Hauptstadt Khartum angrenzenden Bundesstaat Al-Jazira verletzt worden, teilte das Sudanesische Ärztenetzwerk mit. Hunderte Menschen seien aufgrund der Gewalt vertrieben worden, hieß es.

Auch in umliegenden Dörfern habe die RSF in vergangenen Tagen Angriffe verübt, so das Ärztenetzwerk. Dabei seien medizinische Einrichtungen und Apotheken sowie Märkte und Geschäfte geplündert worden.

In dem Land mit rund 50 Millionen Einwohnern am Horn von Afrika kämpfen seit April 2023 De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan, der die Armee leitet, und sein früherer Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, der Anführer der RSF, um die Macht. Zuletzt intensivierten sich die Kämpfe insbesondere im Süden der Hauptstadt Khartum sowie in der südwestlichen Region Darfur.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund elf Millionen Menschen seit Beginn des Konflikts geflüchtet oder vertrieben worden. Mit Blick auf willkürliche Bombardierungen auch ziviler Wohngebiete, Zerstörung von Gesundheitseinrichtungen und Verhinderung humanitärer Hilfe spricht die Weltgesundheitsorganisation WHO von einem «Krieg gegen die Zivilbevölkerung».

Beiden Seiten des Konflikts - aber insbesondere der RSF - werden schwere Menschenrechtsverletzungen, sexuelle Gewalt und willkürliche Erschießungen von Zivilisten vorgeworfen.

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