Als die zweite Covid-Welle im Oktober auch die Schweiz heimsucht, wird die Lage ungemütlich. Ich will jetzt so rasch wie möglich zurück nach Thailand und nehme dafür auch eine Quarantäne in Kauf.
Mit dem Herbstnebel und der zunehmenden Kälte in Zürich schwinden meine Vorbehalte gegen eine 14-tägige Quarantäne bei der Einreise nach Thailand wie Butter in der Sonne. Doch gemäß der Webseite der Thai Botschaft in Bern kann ich mit meinem O-Rentnervisum noch nicht wieder einreisen. Das ist eine gefährliche Situation, weil ein Tag Intensivstation in Zürich mit rund 20.000 Franken zu Buche schlägt. Meine für Thailand sehr gute Aetna-Versicherung deckt total „nur“ etwa 150.000 Franken ab.
Wiedereintritt ins Gesundheitssystem
Ein Privileg von Auslandschweizern ist es, dass sie bei einer Rückkehr in die Heimat sich nur anmelden müssen, danach können sie in eine Krankenkasse ihrer Wahl eintreten, ganz ohne Vorbehalte. Ich begebe mich deshalb ins Stadthaus von Zürich, um mich nach rund 30 Jahren Abwesenheit wieder anzumelden.
Die junge Frau am Schalter ist äußerst hochnäsig, hat aber keine Ahnung von den Abläufen. Ständig lässt sie mich am Schalter stehen und befragt irgendwo im Hintergrund den Chef, was sie jetzt tun soll. Endlich teilt sie mir mit, dass ich zur Anmeldung eine Wohnsitzbestätigung meines Corona-Hotels benötige.
Als ich damit am Nachmittag wieder bei ihr vorbeischaue, erklärt sie mir nun, dass eine Anmeldung in einem Hotel grundsätzlich nicht erfolgen könne. So eine dumme Kuh!
Natürlich lasse ich mir das nicht gefallen, ich schreibe böse E-Mails an diese Behörde, das kann ich ziemlich gut, und drohe damit, die Presse einzuschalten. Dennoch dauert es eine ganze Woche bis ich in Zürich wieder angemeldet bin, das heißt, ich könnte nun rückwirkend jederzeit in eine Krankenkasse meiner Wahl eintreten, bin also abgesichert.
Ein gutes Reisebüro hilft mir weiter
Obwohl die Webseite der Thai-Botschaft immer noch besagt, dass ich mit meinem O-Rentnervisum kein „Certificate of Entry“ (COE) erhalten kann, meint Fabian Reber von thailandtravel.ch dass er das bewerkstelligen kann, weil ich mit meinem Thai-Partner „verheiratet“ bin, zumindest in der Schweiz. In aller Hast schicke ich ihm gescannt alle Unterlagen.
Und wirklich am Montag – ich soll am Samstag fliegen – trifft alles ein! Doch – Herrjeh! – die Passnummer im wichtigsten Dokument COE ist falsch. In der Eile habe ich Reber den Scan meines alten Passes geschickt! Er muss den ganzen Prozess neu einleiten, meint, dass es knapp werden könnte. Ich bin extrem nervös.
Dass ich wirklich nach Thailand zurückkehren kann, glaube ich erst, als ich schließlich in Bangkok durch den Zoll bin. Momentan bin ich noch im Mövenpick Hotel in der Quarantäne.
Meine Anmeldung in Zürich habe ich per Mail zurückgezogen.
Mein nettes Corona-Hotel in Zürich wurde drei Tage nach meiner Abreise geschlossen.
Willkommen im Covid-19-Hotel in Bangkok!
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!
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