Abholzung steigt fünf Jahre nach Friedensvertrag an

Foto: Pixabay/Summa
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BOGOTÁ/BRÜSSEL: Fünf Jahre nach dem Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Farc-Rebellen hat die Abholzung besonders in ehemaligen Gebieten der linken Guerilla-Organisation in Kolumbien zugenommen. Dies geht aus einem Report hervor, den das Forschungsinstituts «International Crisis Group» am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichte.

Demnach wurden allein im Jahr 2017 fast 225.000 Hektar Wald in Kolumbien, einem der Länder mit der größten Biodiversität weltweit, zerstört. «Ohne ein energischeres staatliches Handeln wird Kolumbien weder sein Ziel einer Null-Abholzung bis 2030 erreichen noch seine Zusage aus dem Pariser Klimaabkommen einhalten können, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 51 Prozent zu senken», hieß es in dem Bericht.

In Kolumbien herrschte mehr als 50 Jahre lang ein Bürgerkrieg zwischen Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Mehr als 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden innerhalb des südamerikanischen Landes vertrieben. Die größte Rebellenbewegung Farc unterzeichnete am 24. November 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung.

Die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land hat sich seitdem verbessert. Aber der Frieden ist brüchig. Die kleinere Guerillagruppe ELN ist aber noch immer aktiv. Auch Tausende Ex-Farc-Kämpfer und Verbrechersyndikate, die in Drogenschmuggel verwickelt sind, liefern sich bewaffnete Kämpfe untereinander sowie mit der Polizei und den Streitkräften.

Nun sollen sie auch in die illegale Abholzung für Viehzucht, illegalen Bergbau und Koka-Anbau verwickelt sein. Die Farc, die vor allem in ländlichen Gebieten aktiv waren, schränkten die Abholzung zu einem gewissen Grad ein. Das dichte Blätterdach half etwa, ihre Camps vor Angriffen aus der Luft zu verstecken.

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