Abgeordnete tragen zu den Verlusten der Nok Air bei

Turbulente Zeiten für die finanziell angeschlagene thailändische Billigairline Nok Air. Foto: The Nation
Turbulente Zeiten für die finanziell angeschlagene thailändische Billigairline Nok Air. Foto: The Nation

BANGKOK: Mehr als 100 ehemalige und aktuelle Parlamentsabgeordnete werden dafür verantwortlich gemacht, dass die Billigairline Nok Air hohe Verluste für Flüge erlitten hat, die die Mandatsträger buchten, nicht bezahlten und zu denen sie nie erschienen sind, teilte Somboon Uthaiwiankul, Sekretär des Parlamentssprechers Chuan Leekpai, mit.

Nach Angaben der Fluggesellschaft haben 113 ehemalige und gegenwärtige Abgeordnete nicht für Sitze bezahlt, die sie für Flüge der Nok Air reserviert hatten. Die Airline konnte die reservierten Sitze nicht anderen Kunden überlassen, denn die Abgeordneten hatten die Reservierungen nicht storniert. Dadurch entstand dem Unternehmen, das finanziell angeschlagen ist, weitere Verluste in Höhe von 3,5 Millionen Baht.

Somboon sagte, die Fluggesellschaft habe sich darüber beschwert, dass sie keine Rückerstattungen vom Parlament erhalten könne. Mindestens fünf Abgeordnete hätten der Fluggesellschaft jeweils Verluste von über 100.000 Baht verursacht. Es handele sich um bekannte und wohlhabende Leute.

Normalerweise verlangen Billigfluggesellschaften wie die Thai AirAsia, dass Zahlungen für Flugtickets zum Zeitpunkt der Buchung geleistet werden. Ende letzten Monats wurde berichtet, dass Nok Air zum 31. März Schulden in Höhe von 26,79 Milliarden Baht hatte.

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Leserkommentare

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Thomas Thoenes 07.08.20 06:07
@Harms
In Deutschland leisten es sich die Bürger bzw. Steuerzahler ihren Abgeordneten diese Füge zu bezahlen. DAS ist der Unterschied. Wieder Mal den Sinn des Berichtes nicht verstanden?
Phi Nott 07.08.20 03:07
Verstehe ich nicht
Tickets gibt's doch nur gegen Bezahlung bei Buchung. Zumindest bei allen anderen Airlines der Welt. Falls die Nokair aber bei den höchst wichtigen Parlamentarier*innen von Haus aus auf Bezahlung verzichtet, ist eh kein Schaden entstanden, egal ob die reservierten Plätze genutzt wurden oder nicht. Und überhaupt: Wieso fliegen solche Eliten mit ner Billigairline? Seltsam, das Ganze....
Oliver Harms 06.08.20 21:37
Und Deutschland?
Die Mitglieder des Bundestages fliegen grundsätzlich ohne selber zu bezahlen das gleiche bei fahrten mit Bahn und Buss.
Hier müßen die Abgeortneten wenn sie den Flug nutzen wenigstens noch selber zahlen.
Ingo Kerp 06.08.20 15:07
Wieso haben Abgeordnete einen Sonderstatus? Jeder der einen Fug bucht, muß ihn auch bezahlen bei Buchung. Wenn Nok Air die Namen und Daten hat, warum koennen / dürfen sie ihr Geld nicht einfordern? Sind wir da vielleicht wieder bei den Gleichen unter Gleichen? Offensichtlich sind die eben noch "Gleicher".
Markus Boos 06.08.20 12:52
Ja klar
Das arrogante Gehabe der elitären Oberschicht. Unter dem Motto mai pen rai .
Die Typen sollten rückverfolgt und zur Kasse gebeten werden.