9/11-Helfer kommt für Abschiebung früher aus deutscher Haft

 Die Sprecherin des Generalbundesanwalts, Frauke Köhler. Foto: epa/Ronald Wittek
Die Sprecherin des Generalbundesanwalts, Frauke Köhler. Foto: epa/Ronald Wittek

HAMBURG/KARLSRUHE (dpa) - Der wegen Beihilfe zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zu 15 Jahren Haft verurteilte Marokkaner Mounir el Motassadeq kommt für seine Abschiebung früher aus dem Gefängnis in Deutschland.

Statt im November wird der 44-Jährige nach Angaben der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe nun Mitte Oktober aus der Justizvollzugsanstalt Hamburg-Fuhlsbüttel entlassen. Er soll dann sofort in seine Heimat abgeschoben werden. Mit der vorzeitigen Entlassung soll eine Rückkehr nach Deutschland verhindert werden.

Motassadeq war Mitglied der sogenannten «Hamburger Zelle» um den Todespiloten Mohammed Atta, der eines der Flugzeuge in das New Yorker World Trade Center gesteuert hatte. Der Hamburger Gruppe gehörten noch zwei weitere der insgesamt vier 9/11-Terrorpiloten und neben El Motassadeq noch mindestens fünf Unterstützer an. Das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) hatte El Motassadeq wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3.000 Fällen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt.

«Wir haben auf die Vollstreckung der letzten Wochen seiner Haftstrafe verzichtet, aber nur unter der Bedingung, dass er nach Marokko abgeschoben wird», sagte die Sprecherin des Generalbundesanwalts, Frauke Köhler, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. «Diese Vorgehensweise gibt uns die Möglichkeit, ihn umgehend zu verhaften, sollte er wieder einen Fuß auf deutschen Boden setzen.»

Der Prozess gegen El Motassadeq war seinerzeit der weltweit erste im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in New York, Washington und Pennsylvania. Ein erstes Urteil des OLG aus dem Jahr 2003 hob der Bundesgerichtshof (BGH) im März 2004 zunächst auf - danach folgten mehrere weitere Prozesse, bis El Motassadeq 2007 schließlich doch 15 Jahre Haft bekam. Ein 2014 gestellter Antrag auf vorzeitige Haftentlassung hatte das OLG mit Hinweis auf die Gefährlichkeit El Motassadeqs abgelehnt. Die Entscheidung war auch vom BGH bestätigt worden.

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Jürgen Franke 10.08.18 20:08
Herr Kerp, was für ein glücklicher Zufall,
dass ausgerechnet in dem Moment, wo ein Flugzeug in den Turm fliegt, ein Mensch seine Kamera in diese Richtung gehalten hat, um diese Aufnahmen zu machen, die als einziger Beweis für den 9/11 um die Welt gingen. Jeder weiß doch heute, wie Videoclips gedreht werden. Bei den 400 Meter hohen Türmen handelt es sich Stahlträgerkonstruktionen, die noch nicht einmal gemerkt hätten, wenn ein Flieger rein geflogen wäre. Außerdem sind drei Türme eingestürzt, obwohl nur zwei Flugzeuge angeblich geflogen sind. Da es reichlich Informationsmaterial unter Youtube gibt, schließe ich mein Kommentar.
Jürgen Franke 10.08.18 14:09
Herr Joe, es ist offensichtlich für viele Menschen
einfacher diesen, von der Bush Regierung vermittelten, Unsinn zu glauben, als sich über die Tatsachen zu informieren. Kein Mensch hat die Flugzeuge gesehen, die angeblich entführt worden seien. Drei Türme sind in New York zu Staub zusammengefallen, ohne Spuren zu hinterlassen, obwohl angeblich lediglich zwei Flugzeuge in die Türme geflogen sind. Heute sollte doch jedem bekannt sein, wie man Videoclips, die im Fernsehen am 11.9.2001 von den Flugzeugeinschlägen zu sehen waren, gedreht werden.
Ingo Kerp 10.08.18 13:58
Über den Anschlag auf die WTC Türme gibt es sicherlich unterschiedliche Auffassungen und Theorien. Außer den Filmaufnahmen, die 2 Flugzeuge zeigen, wie sie in die Türme fliegen, gibt es bisher keine visuellen Gegenbeweise.