71 tote Kängurus - Australier zu hoher Geldstrafe verurteilt

Ein östliches graues Känguru-Jungtier wird bei Sonnenaufgang auf Look At Me Now Headland von seiner Mutter gefüttert. Foto: epa/Dave Hunt
Ein östliches graues Känguru-Jungtier wird bei Sonnenaufgang auf Look At Me Now Headland von seiner Mutter gefüttert. Foto: epa/Dave Hunt

MELBOURNE: In Australien gibt es Lizenzen für das Töten von Kängurus. Aber die Tiere dürfen dabei nicht leiden. Ein Mann muss jetzt viel Geld zahlen, weil Dutzende Exemplare qualvoll verendeten.

In Australien muss ein Mann nach dem Tod von 71 Kängurus auf seinem Grundstück 80.000 Australische Dollar (48.000 Euro) Strafe zahlen. Ein Gericht in Shepparton nördlich von Melbourne hatte den 65-Jährigen schuldig gesprochen, für den Schmerz, das Leiden und den Tod der Östlichen Grauen Riesenkängurus verantwortlich zu sein, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Justiz berichteten. Unter den toten Kängurus seien auch zwei Jungtiere gewesen.

Demnach besaß der Verurteilte zwar eine Genehmigung zur Wildtierkontrolle - jedoch gab er zu, weitere Schützen angeheuert zu haben, die bei der Tötung der Tiere unmenschliche Methoden angewendet hätten.

Lizenz zum Töten

Als Reaktion auf die mancherorts sehr hohe Känguru-Population vergeben die Behörden Lizenzen, die es erlauben, Kängurus zu keulen. Derartige Genehmigungen unterliegen aber strengen Auflagen - jegliche Art von Tierquälerei ist strengstens untersagt.

Tierschutzbeamte hatten 2021 auf dem Grundstück im Norden des Bundesstaates Victoria mehrere Haufen übereinandergestapelter toter Kängurus entdeckt. Tierärzte stellten später fest, dass viele der Tiere nicht - wie vom Gesetz vorgeschrieben - durch Schüsse sofort getötet wurden. Stattdessen seien sie qualvoll verendet.

Baby erstickte im Beutel

Zudem sei eines der beiden Joeys, wie Baby-Kängurus in Australien genannt werden, nach dem Tod seiner Mutter an Hunger, Dehydrierung und Unterkühlung gestorben. Das andere erstickte offenbar im Beutel seiner toten Mutter.

Grausamkeit gegenüber einheimischen Wildtieren sei immer illegal und inakzeptabel, teilte die zuständige Naturschutzbehörde mit. Deren Chefin Kate Gavens betonte, ihr Büro nehme Tierquälerei sehr ernst. «Inhaber von Genehmigungen der «Authority to Control Wildlife» sind dafür verantwortlich, dass die Anforderungen an den Tierschutz eingehalten werden», sagte sie.

Es gibt vier Haupt-Arten der ikonischen Beuteltiere: Das Rote Riesenkänguru, das Östliche Graue Riesenkänguru, das Westliche Graue Riesenkänguru und das Antilopenkänguru. Östliche Graue Riesenkängurus - wissenschaftlich genannt Macropus giganteus - leben im Osten und Südosten von Down Under sowie auf der Insel Tasmanien.

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