630.000 Tiere in China wegen Afrikanischer Schweinepest getötet

Foto: epa/Wu Hong
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PEKING (dpa) - Seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in China im August sind mehr als 630.000 Tiere vorsorglich getötet worden. Vorbeugung und Kontrollmaßnahmen hätten die gefährliche Seuche aber «unter Kontrolle» gebracht, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag. Aus 22 Provinzen und unabhängigen Metropolen waren Fälle berichtet worden. An 38 Orten hätten die Quarantänemaßnahmen schon wieder aufgehoben werden können.

Taiwans Regierung übte scharfe Kritik an dem Umgang der Behörden in der Volksrepublik mit der Virusinfektion und forderte mehr Transparenz und Aufklärung. China habe auf drei Anfragen nicht reagiert. «Wir sagen der chinesischen Regierung mit allem Ernst, dass die Lage nicht vertuscht werden sollte und sofortige Mitteilungen nötig sind», sagte Präsidentin Tsai Ing-wen am Dienstag.

So sah der Minister des für die Beziehungen zu China zuständigen Festlandrates, Chen Ming-tong, keineswegs, dass die Seuche in der Volksrepublik unter Kontrolle sei. Er sprach vielmehr von einem Scheitern der Bemühungen, was auch Taiwans Schweineindustrie bedrohe. Taiwans Zollbehörden hätten geschmuggelte Fleischprodukte entdeckt, die infiziert gewesen seien.

Im September waren in Belgien erstmals Fälle der Afrikanischen Schweinepest und damit auch erstmals in Westeuropa entdeckt worden. Fast 20 Länder weltweit sind betroffen, darunter in Europa besonders Polen und das Baltikum oder auch Rumänien, die Ukraine oder Ungarn. Die Virusinfektion ist für Menschen ungefährlich, aber meist tödlich für Schweine. In China wird mehr als die Hälfte des weltweiten Schweinefleischs produziert.

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