YANGON: Die Junta in Myanmar geht weiterhin mit aller Härte gegen jeden Widerstand vor. Immer wieder trifft es Zivilisten. Jetzt starben Dutzende bei einem Luftangriff.
Im Krisenland Myanmar sind bei Luftangriffen des Militärs auf ein Dorf im westlichen Rakhine-Staat örtlichen Medien und Augenzeugen zufolge mindestens 40 Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden. Die heftigste Attacke ereignete sich demnach am Mittwoch in Kyauk Ni Maw, wie Ko Ko Khai, ein Bewohner des Ortes, der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Mehr als 500 Häuser seien zerstört worden. In der Region leben viele Widerstandskämpfer, die sich gegen die regierende Militärjunta auflehnen und mehrere Ortschaften kontrollieren.
Mit Attacken aus der Luft geht die Militärjunta seit ihrem Putsch im Februar 2021 immer wieder gegen Widerstandsgruppen vor, trifft dabei aber oft Zivilisten. Dem unabhängigen Forschungsinstitut ISP-Myanmar zufolge hat die Junta seit dem Umsturz und der Entmachtung der früheren Regierungschefin Aung San Suu Kyi in ganz Myanmar mehr als 50 Massaker verübt. Bei diesen Massakern - definiert als Tötung von mindestens 10 Zivilisten auf einmal - kamen demnach bereits rund 1.200 Menschen ums Leben, darunter Kinder und ältere Menschen. Die Junta äußert sich generell nicht zu solchen Berichten.
Gräueltaten an Zivilisten
Seit dem Putsch versinkt das frühere Birma in Chaos und Gewalt, verschiedene Rebellengruppen kämpfen teils sehr erfolgreich gegen die Armee. Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi sitzt in Haft.
Der Rakhine-Staat, der an Bangladesch grenzt, gehört zu den am wenigsten entwickelten Regionen des Landes. Hier leben zahlreiche Angehörige der Ethnien der muslimischen Minderheit der Rohingya und der Rakhine. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Organisation Human Rights Watch beklagt, dass das Militär in der Region Gräueltaten an Zivilisten begehe.