22 Tote, über 100 Verletzte nach Israels Angriffen

Nach dem israelischen Militärschlag im Stadtteil Nuwayri in Beirut versammeln sich Menschen vor einem beschädigten Gebäude. Foto: epa/Wael Hamzeh
Nach dem israelischen Militärschlag im Stadtteil Nuwayri in Beirut versammeln sich Menschen vor einem beschädigten Gebäude. Foto: epa/Wael Hamzeh

BEIRUT: Immer wieder greift das israelische Militär im Libanon an. Auch in der Hauptstadt selbst. Bei erneuten Angriffen wurde das Zentrum Beiruts getroffen - mit zahlreichen Opfern.

Bei israelischen Angriffen im Zentrum der Hauptstadt Beirut sind nach Behördenangaben mindestens 22 Menschen getötet worden. Mindestens 117 weitere Menschen wurden verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von zwei Angriffen. Getroffen wurden demnach die dicht besiedelten Wohngebiete Nueira und Basta im Zentrum der Stadt. Zuvor hieß es, dass auch das angrenzende Viertel Ras Al-Nabaa getroffen worden sei. Krankenwagen seien herbeigeeilt. NNA berichtete, dass mindestens zwei Gebäude zerstört worden seien.

Unbestätigten Berichten zufolge soll der Angriff dem hochrangigen Hisbollah-Mitglied Wafik Safa gegolten haben. Safa ist für die externe und interne Kommunikation der Hisbollah zuständig. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

Die Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Israels Armee hatte vor dem Angriff keinen Evakuierungsaufruf für die getroffene Gegend veröffentlicht. Es ist bereits der dritte Angriff des israelischen Militärs auf ein Ziel im Zentrum Beiruts.

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Tim Beam 14.10.24 14:30
@H. Thielen 13.10. 18.50 h
Es handelte sich bei meiner Argumentation bloss um einen Vergleich zur Moral. Ich weiss auch dass das Faustrecht geil ist, vor allem für den Stärkeren. Egoismus, Unterwerfung und Eroberung sind leider die ewige Geschichte der Menschheit. Und leider wurde die 2 Staaten Lösung Ende der 1940-er Jahre nicht eingeführt..
Herbert Thielen 13.10.24 18:50
Tim Beam, 13.10.24 20:20
Ihre Begriffe "München", "Atombombe", "dem Erdboden gleichmachen" als Vergleich zu den Vorgängen im nahen Osten (ob statthaft oder nicht, überlasse ich dem geneigtem Publikum), ließen mich kurz erschauern. Aber ihr letzter Satz trifft zu. Wobei ich ganz dezent anmerken möchte, dass das, was sie schreiben auch auf einen Staat zutreffen könnte, der von Anbeginn seines Daseins von Nicht-Freunden umgeben ist und dessen Existenzrecht permanent infrage gestellt wird.
Wie auch immer:
Hoffen wir, dass es in der gesamten Gemengelage noch ein paar kluge Köpfe gibt (und zwar auf beiden Seiten!), die im Ernstfall in der Lage sind, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Nicht, dass ihre Vision noch schreckliche Wahrheit wird......
Tim Beam 13.10.24 17:40
@H. Thielen 12.10. 20.20 h "Verhältnismässigkeit"
Verhältnismässigkeit bedeutet: Falls Leute, z.B. aus München, einen Teil meiner Familie ermorden, darf ich ja auch nicht ganz München dem Erdboden gleich machen, auch wenn ich eine Atombombe besitzen würde Dies geschieht derzeit in Gaza und auch die UNO fordert ein Ende der Zerstörung, des Vertreibens und Tötens. Natürlich kann die Regierung Israels jetzt sagen, dass sie nicht aufhört bevor der hinterste und letzte Hamas Kämpfer/Anhänger "neutralisiert" ist. ( Für UNO Resolutionen interessiert sich Israel sowieso nicht). Die Palästinenser werden nur noch hoffnungsloser und hasserfüllter, sehen keine Perspektiven mehr und werden die Rache nach Israel (durch Anschläge) zurück bringen. Hoffnungslose Menschen/Völker sind zu allem fähig, sie haben nichts mehr zu verlieren.
Jürgen Franke 13.10.24 16:50
Herr Volkmann, bei Ihrer Darstellung
übersehen Sie völlig, dass diese, teilweise völlig ungebildete Machthaber nur so agieren konnten, weil sie fähig waren, viele Menschen zu begeistern und aufeinander zu hetzen. Der Abwurf einer Atombombe auf Zivilisten war ein Kolatteralschaden.
Herbert Thielen 13.10.24 16:40
H. D. Volkmann, 13.10.24 15:30
Natürlich nicht, @Herr Volkmann. Neben der Wahrheit in der Berichterstattung, bleibt als erstes die Verhältnismäßigkeit auf der Strecke (so sie denn je existierte). Und sie werden sicher erkannt haben, dass ich nicht Urheber dieses Begriffes war, sondern lediglich zwei meiner Vorredner zitierte. Im wesentlichen stimme ich ihnen zu, erlaube mir aber noch eine kleine Ergänzung. Solange auf beiden Seiten der Konfliktparteien die Hardliner die Meinungsführerschaft innehaben, ist ein Dialog (was ja wohl ein wesentlicher Bestandteil einer sog. Verhältnismäßigkeit sein sollte) geradezu utopisch. Das schlimme ist: In einer Zeit, in der eigentlich geredet werden sollte aber leider geschossen wird, wächst die nächste Generation von Extremisten heran.
Traurige Erkenntnis: Der nahe Osten war, ist und wird auch in Zukunft ein Pulverfass bleiben.......
Hans-Dieter Volkmann 13.10.24 15:30
Herbert Thielen 12.10.24 20:20 Israel`s Angriffe
In keinem Krieg meines Lebens gab es jemals so etwas wie Verhältnismäßigkeit. Im Krieg gibt es so etwas nicht. Da zählt nur die eigenen Interessen mit Gewalt durchzusetzen. Siehe Hitler, Putin, Hamas oder Netanjahu u.s.w. Solange es solche Charaktere gibt wird sich auch nichts ändern. Vergessen wir nicht Hiroshima oder Vietnam. Kann jemand Verhältnismäßigkeit erkennen?
Herbert Thielen 12.10.24 20:20
@Jörg Obermeier
Leider, @Herr Obermeier.
Differenzierungen finden nicht mehr statt.
Aber vielleicht definieren die Herren @Wendland und @Beam ja irgendwann nochmal den Begriff "Verhältnismäßigkeit" und wie er in einer Region, wo drei Religionen aufeinanderprallen und seit über 2000 Jahren Konflikte herrschen, anzuwenden wäre und das Potenzial hätte, eine Waffenruhe herbeizuführen, die das sinnlose Sterben beendet (über Frieden will ich noch nicht nachdenken, das wäre mittel- bis langfristig der nächste Schritt).
Also, meine Herren, raus damit.
Und bitte nicht vergessen, diese Ideen auch den Konfliktparteien zukommen lassen. Ebendiese sollen ja schlußendlich auch was bewirken.....
Jörg Obermeier 12.10.24 19:20
Egal wie man sich hier zu diesem Thema äußert, man wird entweder in die Schublade Antisemit oder Islam-Phobiker gesteckt.
Tim Beam 12.10.24 18:40
Recht und Verhältnismässigkeit
@B. Wendland: Sie haben Recht, es geht um die "Verhältnismässigkeit" und Rache ist ein ungerechtes Motiv.
@H. Thielen: Die Angehörigen der 40 000 toten Palästinenser im Gazastreifen würden auch gerne auf Ihre Fragen antworten
Bernd Wendland 12.10.24 12:26
Netanjahu ein Kriegsverbrecher?
Ich habe volles Verständnis dafür, dass Israel die Hisbollah mit Stumpf und Stiehl ausrotten will. Doch ergab deren Massenschlächterei an Juden "nur" rund 1.000 bedauernswerte Opfer. Nun aber gibt es mittlerweile über 40.000 tote zivile Opfer auf Seiten der Palästinenser. Nur würde niemand auf die Idee kommen, Netanjahu wegen Massenmordes vor Gericht zu stellen. Warum eigentlich? Die Verhältnismäßigkeit der Mittel ist doch längst überschritten. Und auf weitere paar Tausend Tote scheint es der israelischen Regierung nicht anzukommen, um einzelne Islamistenführer zu erwischen. Man muss sich nur mal -- rein hypothetisch -- vorstellen, unsere Wohnung würde bombardiert werden und wir würden getötet oder unsere Gliedmaßen unter einstürzenden Wänden zerquetscht werden, nur weil in unserem Umfeld ein islamischer Terrorist lebt. So aber ergeht es tatsächlich zigtausend Palästinensern. Ganz davon abgesehen, dass diese Bombardements noch mehr Hass unter den Arabern schüren wird, sodass sich immer mehr von ihnen die Liquidierung des Staates Israel wünschen werden. Das kann doch nicht im Sinne Israels sein.
Herbert Thielen 12.10.24 12:25
Israelische Attacke auf Beirut
Abgesehen davon , @Herr Kerp, dass sich zum wiederholten male eine feige Hisbollah-Figur hinter unschuldigen Menschen versteckt und diese als Schutzschilde missbraucht hat, wäre es spannend zu erfahren, wie ein Israeli die von Ihnen gestellten Fragen beantworten würde, welcher beim Massaker am 7. Oktober vergangenen Jahres ein oder mehrere Angehörige verloren hat......
Ingo Kerp 11.10.24 13:40
Ist es das wirklich wert? Um einen Hisbollah-Führer zu treffen, wird mitten in ein Wohngebiet hinein gebombt und das israel. Militär nimmt in Kauf, das 22 Menschen getoetet und 117 verletzt werden, so die Zahlen stimmen? Soll man das unter Verhältnismäßigkeit der Mittel verstehen?