1MDB-Betrugsskandal: Malaysischer Investor muss Besitztümer aufgeben

Foto: epa/Fazry Ismail
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WASHINGTON (dpa) - Im Betrugsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) hat der Finanzinvestor Low Taek Jho eingewilligt, Besitztümer im Wert von mehr als 700 Millionen US-Dollar (knapp 630 Millionen Euro) aufzugeben.

Der auch als Jho Low bekannte malaysische Geschäftsmann hatte sich mit den Ermittlungsbehörden in den USA entsprechend verständigt, wie das US-Justizministerium am Mittwoch mitteilte. Bei den Vermögenswerten handele es sich unter anderem um Immobilien im kalifornischen Beverly Hills sowie in New York und London. Low wird vorgeworfen, diese mit veruntreuten Geldern aus dem Staatsfonds erworben zu haben.

Als Reaktion sagte der malaysische Premierminister Mahathir Mohamed, seine Regierung werde den US-Behörden gegenüber Anspruch auf die Besitztümer erheben. «Wir hatten Beweise dafür, dass er (Low) Malaysias Geld für den Kauf der Vermögenswerte verwendet hat», erklärte er am Donnerstag vor Medienvertretern.

Der 1MDB-Fonds war 2009 in Malaysia zur Wirtschaftsförderung des Landes eingerichtet worden. Wegen Betrugs- und Geldwäscheverdachts laufen jedoch schon länger weltweite Ermittlungen unter Leitung des US-Justizministeriums. Low war ab 2009 Berater für 1MDB.

Im Zentrum des Skandals stand bislang vor allem die Investmentbank Goldman Sachs. Malaysia forderte bereits Milliardenbußgelder und Gefängnisstrafen für Ex-Mitarbeiter.

Das Justizministerium wertete die Einigung mit Low am Mittwoch als Erfolg. «Diese Einigung zwingt Low und seine Familie, Hunderte Millionen Dollar unrechtmäßig erlangter Einkünfte aufzugeben, die für das Wohl der Menschen in Malaysia gedacht waren. Sie signalisiert, dass die Vereinigten Staaten kein sicherer Hafen für Erlöse aus Korruption sind», sagte ein ranghoher Vertreter des Justizministeriums, Brian Benczkowski.

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