Letzter Einsatz für «Rosenheim-Cop» Hannesschläger beim Winterspecial

Szene der Folge
Szene der Folge "Schussfahrt in den Tod" der TV-Krimiserie "Die Rosenheim-Cops". Foto: Bojan Ritan/Zdf/dpa

MÜNCHEN (dpa) - Fast auf den Tag genau einen Monat nach dem Tod von Schauspieler Joseph Hannesschläger ermittelt er als «Rosenheim-Cop» Korbinian Hofer ein letztes Mal. Im diesjährigen Winterspecial hat er aber nur ein paar wenige Szenen. Und der endgültige Abschied steht noch aus.

Es sind Kommissar Zufall und Kommissar Korbinian Hofer, die im diesjährigen Winterspecial der «Rosenheim-Cops» einer Verdächtigen auf die Schliche kommen. Durch einen Zeitungsartikel und ein beiläufiges Treffen kombiniert der Ermittler, dass die Frau eines erschossenen Orthopäden eine Affäre mit dessen Konkurrenten hat. Es ist der letzte Einsatz von Hofer, Darsteller Joseph Hannesschläger erlag am 20. Januar einer Krebserkrankung. Er wurde 57 Jahre alt.

Am Mittwoch nun zeigt das ZDF zur Primetime um 20.15 Uhr die Folge «Schussfahrt in den Tod» in Spielfilmlänge. Der Tote hängt im Sessel eines Skilifts und dreht so eine Runde. Bei den nur halb so langen regulären Episoden der Kultserie schalten dienstagabends nach Senderangaben im Schnitt nahezu fünf Millionen Zuschauer ein. Hannesschläger war eines ihrer prominentesten Gesichter.

In dem Winterspecial springt Hofer nur als Ermittler ein. Eigentlich soll er einen Bericht über einen alten Fall für den Staatsanwalt schreiben und überlässt den Kollegen Sven Hansen und Anton Stadler den Mordfall. Doch weil die beiden kilometerweit im verschneiten Gebirge ermitteln, schicken sie Hofer in eine Arztpraxis. «Mord geht vor», sagt der - und lässt die Aktenarbeit erstmal ruhen.

«Dass Joseph Hannesschläger in diesem Film nur einen kleineren Part hatte, war mit ihm besprochen, da er aufgrund seiner Einschränkungen nicht beim Außendreh im Schnee dabei sein wollte», erläuterte Produzent Alexander Ollig der Deutschen Presse-Agentur. «Wir wollten ihn aber natürlich gerne dabei haben.»

Durch den Schnee stapfen dafür Hansen und Stadler. Mal bei Sonnenschein mit idyllischem Panoramablick in den Alpen, mal im fiesen Schneegestöber. Das ist eine Besonderheit an den Winterspecials der Serie, in der es üblicherweise maximal regnet und überwiegend bayerisches Bilderbuchwetter vorherrscht.

Diesmal kam den Machern zugute, dass im XXL-Winter Anfang 2019 gedreht wurde. Zwar hatten sie für die Außenaufnahmen das Salzkammergut in Österreich gewählt, um eine hohe Schneesicherheit zu haben. Nun war es aber beinahe zu viel, wie Ollig einräumt. Anders als dieses Jahr türmen sich die weißen Massen beeindruckend hoch, durch die ein schmaler Pfad die Kommissare führt - bis sie einem Räumfahrzeug ausweichen müssen und Hansen den Wagen festfährt.

90 Minuten reichen für eine ganze Handvoll Verdächtige. Es geht um Geld, verbotene Liebe, Ärztepfusch. Nach etwa einer Stunde wendet sich das Blatt: Es gibt eine zweite Leiche - oder mit den berühmten Worten von Sekretärin Miriam Stockl: «Es gabat a Leich.»

Erst in den letzten etwa zehn Minuten klärt sich der Fall. Eine Nacht mit 14 Obstlern à 4,50 Euro liegt da hinter den Kommissaren. «Die haben uns bei unseren Ermittlungen aber einen entscheidenden Schritt weitergeholfen», sagt Stadler. Überhaupt ist es das eine oder andere verbale Scharmützel, das beim Zusehen Spaß macht: So sagt Hansen zu seinem Kollegen, als der eine abendliche Verabredung mit seiner Frau platzen lässt: «Sie können ja lügen ohne rot zu werden.» Stadler antwortet: «Das nennt man eheliche Diplomatie.»

Kommissar Hofer gönnt sich am Ende ein Stück Apfelkuchen mit Sahne. Und für eingefleischte «Rosenheim-Cop»-Fans gibt es einen kleinen Trost: Hannesschläger wird am 17. März noch einmal zu sehen sein, wie Produzent Ollig verrät. In der Folge verabschiedet Hofer sich in einer Szene von seinen Kollegen, da er zur Aushilfe als Leiter einer Fortbildung nach Husum reist. Dann wird der Abschied endgültig.

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