18-Jähriger in Wien wegen Morden an Obdachlosen verurteilt

Foto: Freepik
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WIEN: Zwei wohnungslose Männer starben nach den Messerangriffen. Eine Frau überlebte. Der junge Angeklagte bat das Gericht um Behandlung in einer psychiatrischen Einrichtung.

Wegen der Ermordung von zwei schlafenden Obdachlosen ist ein 18-Jähriger in Wien zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Die Geschworenen im Wiener Landgericht sahen es auch als erwiesen an, dass der Angeklagte versucht hatte, eine weitere Obdachlose zu töten, und dass er seine Mutter schwer verletzt hatte.

Laut dem Urteil wird der junge Mann in eine Einrichtung für psychisch kranke Straftäter eingewiesen. Darum hatte der Angeklagte vor Gericht selbst gebeten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Im Zusammenhang mit der ersten Tötung sprach der Angeklagte von einem «Reiz, den ich noch nie gespürt habe. Irgendwie hat es mir das gegeben, was ich gesucht habe». Gleichzeitig habe der damals noch 16-Jährige sich nach der Tat auch schlecht gefühlt.

Traumatische Erfahrungen und Gewaltfantasien

Die Gewaltserie ereignete sich zwischen Juli und September 2023. Der Angreifer erstach zuerst einen 56-Jährigen schlafenden Mann mit einem Messer. Danach stach er auf eine 51-jährige Frau ein, die den Angriff überlebte. Ein 55-jähriger Obdachloser starb, nachdem ihm der Angreifer in der Nacht die Halsschlagader durchtrennt hatte. Zuletzt attackierte der Angeklagte laut der Staatsanwaltschaft seine Mutter. Sie erlitt Rippenbrüche und eine Schädelprellung.

Der Verteidiger berichtete von der schweren Kindheit des Angeklagten. Seine Stiefmutter habe seine Halbschwester erschossen und Suizid begangen. Nach Angaben einer Gutachterin hatte der heute 18-Jährige bereits als Grundschüler Tötungsfantasien geäußert.

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