TV-Ermittler im Rollstuhl

Die neue Serie «Kommissar Caïn»

Kommissar Cain (Bruno Debrandt) in einer Szene der neuen Krimiserie
Kommissar Cain (Bruno Debrandt) in einer Szene der neuen Krimiserie "Kommissar Cain". Foto: Super RTL/Dpa

BERLIN (dpa) - Die erfolgreiche französische Krimiserie «Kommissar Caïn» kommt nach Deutschland. In seinem ersten Einsatz muss der sarkastische Ermittler einen Fall lösen, bei dem ein Suizid in Verbindung steht mit einer verschwundenen Joggerin.

In Frankreich verfolgen Millionen seine Abenteuer: Hauptkommissar Frédéric Caïn (Bruno Debrandt) sitzt seit einem selbstverschuldeten Motorradunfall im Rollstuhl. Er lässt sich aber nicht davon abhalten, seinem Beruf engagiert nachzugehen. Trotz seinem Handicap strotzt er nur so vor Selbstbewusstsein und zeigt bei den Ermittlungen großen Wagemut. Nicht selten bewegt sich der Polizist mit seinen unkonventionellen Methoden am Rande der Legalität, schafft es aber, auf diese Weise den Kriminellen das Handwerk zu legen.

Die französische Krimiserie «Kommissar Caïn» läuft bereits seit 2012 auf France 2 und läuft dort mittlerweile in der achten Staffel. Ihr Erfolg ist so groß, dass sie an diesem Mittwoch auch in Deutschland Premiere hat. Zum Auftakt strahlt der Sender Super RTL ab 20.15 Uhr gleich vier Folgen am Stück aus. In Caïns erstem Fall geht es um den Suizid einer Frau, der mit einer verschwundenen Joggerin in Zusammenhang zu stehen scheint. Als der Kommissar gemeinsam mit seiner Partnerin Lucie (Julie Delarme) die Tote erhängt vorfindet, vermutet er sofort, dass es sich nicht um einen Freitod, sondern um Mord handelt. Die Spur führt zu deren Ex-Partner Stefan (Eric Berger), der zugleich ein Dozent der verschwundenen Joggerin Melanie (Anaïs Fabre) ist.

Um an weitere Informationen zu gelangen, baut der Kommissar eine freundschaftliche Beziehung zu dem Verdächtigen auf. Der Fall übt auf ihn eine immer größere Faszination aus, was unter anderem private Gründe hat. Während Stefan kurz davor steht, eine neue Frau zu heiraten, steckt Caïn in einer Scheidung. Von der Vorgeschichte des draufgängerischen Kommissars - von dessen selbstverschuldetem Motorradunfall und dessen gescheiterter Beziehung - erfährt man in der ersten Folge noch wenig. Doch es gibt Andeutungen darauf, dass er einiges auf dem Kerbholz hat. Generell ist Frédéric Caïn jemand, der gerne aneckt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, reißt sarkastische Sprüche und wird bisweilen anzüglich.

Der Protagonist erweist sich schnell als typischer Anti-Held - einerseits ein schwieriger Charakter, andererseits ein genialer Ermittler. Nun ist Frédéric Caïn nicht der erste Fernseh-Kommissar, der diese Widersprüche in sich vereint. Und dennoch wirkt die Figur erfrischend. Anders als zum Beispiel Richard Brock (Heino Ferch) in der ZDF-Serie «Spuren des Bösen», der ebenfalls im Rollstuhl sitzt, strahlt Frédéric Caïn Optimismus aus und legt so viel Energie an den Tag, dass er die Krimireihe auch ohne Ermittlungsfälle tragen könnte. Sein Charme wirkt entwaffnend, sein Esprit einnehmend.

Dem lebensbejahenden Charakter entspricht das sonnige Setting. Mit seinen Häfen, Klippen und Stränden bietet Marseille aufregende Schauwerte und macht die französische Serie zu einer angenehmen Fernsehunterhaltung, die sich zudem durch Spannung auszeichnet. In der ersten Folge erreicht sie ihren Höhepunkt, als Caïn nach der Hochzeitszeremonie den Fall zwar lösen, einen weiteren Mord aber nicht verhindern kann.

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