Wiedersehen mit Manni und Bielefeld

Der Film «Wilsberg - Bielefeld 23» wird am 11.01.2020 um 20:15 im ZDF ausgestrahlt. Foto: Thomas Kost/Zdf/dpa
Der Film «Wilsberg - Bielefeld 23» wird am 11.01.2020 um 20:15 im ZDF ausgestrahlt. Foto: Thomas Kost/Zdf/dpa

BIELEFELD (dpa) - Wilsberg hat es wieder getan: Für die neue Episode des beliebten ZDF-Krimis ermittelt der Münsteraner zum zweiten Mal in Bielefeld. Es geht dabei um fragwürdige Deals im Bauamt, Bestechung und einen besten Freund aus alten Zeiten.

Für «Wilsberg»-Fans der frühen Stunde dürfte es ein erfreuliches Wiedersehen sein: Manfred «Manni» Höch (Heinrich Schafmeister) und Privatermittler Georg Wilsberg (Leonard Lansink) treffen nach vielen Jahren wieder aufeinander. Die 66. Episode des erfolgreichen Krimiformats (Ausstrahlung am Samstag, 11.1., um 20.15 Uhr im ZDF) führt den Detektiv aus Münster zudem abermals nach Bielefeld, wo Manni als Bauamtsleiter tätig ist.

Doch nun sitzt der einst beste Freund in Schwierigkeiten, genauer: in Polizeigewahrsam. Er verantwortet ein umstrittenes Bauprojekt auf dem Gelände einer Behinderteneinrichtung. Nun hat er bei einem Meeting mit Kollegen randaliert, später Polizisten attackiert. Offenbar sind ihm Drogen eingeflößt worden.

Manni, Typ gutmütiger Beamtentrottel, gehörte 14 Folgen lang zum festen Kreis um Wilsberg. 2005 übernahm den Part des meist unfreiwilligen Co-Ermittlers und treuen Freundes der Steuerprüfer Ekki (Oliver Korittke). Schafmeister schied damals auf eigenen Wunsch aus - das Drehbuch versetzte seine Figur nach Bielefeld.

Eingeweihte «Wilsberg»-Gucker wissen: Die Stadt in Ostwestfalen ist keineswegs zufällig gewählt. Die Nennung des Stadtnamens - meist beiläufig, aber immer bewusst - ist ein Running Gag der Serie.

Der zuständige Redakteur Martin Neumann, der den «Wilsberg»-Stoff für das Fernsehen entdeckt hatte, wollte damit seiner Heimatstadt Aufmerksamkeit verschaffen. Es funktionierte: Zuletzt hat das ZDF gleich zwei Episoden komplett nach Bielefeld verlegt. Sie beweisen, dass Wilsberg auch ganz gut ohne die Kopfsteinpflasteridylle Münsters auskommt.

Sogar das Fehlen von Rita Russek als Kommissarin Anna Springer wird durch Auftritte des unsympathischen, aber bitterbös-komischen Kommissars Harald Drechshage (Stefan Haschke) erfrischend kompensiert.

Immer wieder liefert er sich pointierte Rededuelle mit seinen Kontrahenten - und kann doch den Verdacht nicht ausräumen, dass hinter der großen Klappe kein großer Polizist steckt. Er kann von Glück sagen, dass er die unaufgeregte Kollegin Thuong Nhi (Mai Duong Kieu) an der Seite hat, die sich nicht unterkriegen lässt.

Auch Wilsberg lässt sich in diesem Fall nicht so leicht abschütteln - schließlich will auch er wissen, wer seinen Freund Manni in Misskredit bringen will. Gibt es im Bauamt Widersacher, die ihren Chef stürzen wollen? Soll das Bauprojekt durch ein Komplott gekippt werden? Und woher hat die Lokalpresse brisante Informationen zu dem Immobiliendeal? Gut, dass Ekki - angesichts Wilsbergs Einsatz für den alten Freund eifersüchtig - dann doch Gefallen an den Nachforschungen findet: Er interessiert sich nicht nur aus detektivischer Sicht für Mannis Sekretärin (Mira Bartuschek). Doch ist sie tatsächlich so naiv, wie sie sich gibt?

Das Wiedersehen mit Manni auf Bielefelder Boden sowie die launigen Auftritte des dortigen Ermittlers Drechshage lassen trotz zunehmend verworrener Handlung (Buch: Stefan Rogall; Regie: Dominic Müller) auf Mehr dieser Art von Abwechslung hoffen. «Weitere Ausflüge sind jederzeit möglich und nicht auszuschließen» - auch im Hinblick auf den «vielversprechenden Einstand» der beiden neuen Kommissare, teilte dazu der zuständige ZDF-Redakteur Neumann auf Anfrage mit. Und weiter: «"Wilsberg" ist immer für Überraschungen gut». Die Zuschauer könnten sich auf weitere Geschichten freuen - mit Stammpersonal und mit neuen Figuren, wie er betont.

Immerhin: In diesem Jahr gibt es die Reihe, die zu den erfolgreichsten ZDF-Formaten zählt, 25 Jahre. Die Jubiläumsfolge wird im Februar ausgestrahlt.

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