Zweites Erdbeben in China - Zahl der Toten steigt weiter

Foto: epa/Raj Wong
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PEKING (dpa) - Die Erde in China kommt nicht zur Ruhe. Auf das Beben in Sichuan im Südwesten folgen neue Erdstöße im Nordwesten des Landes. Erst mit dem Tageslicht können die Bergungsarbeiten richtig anlaufen.

Nur zehn Stunden nach den Erdstößen in Südwestchina hat ein zweites Beben den Nordwesten des Landes erschüttert. Während die Zahl der Toten in der südwestchinesischen Provinz Sichuan am Mittwochmorgen auf zwölf stieg, schreckte das zweite Beben die Menschen in der Region Xinjiang auf.

Die Stärke der neuen Erdstöße bezifferte das Erdbebenzentrum auf 6,6. Betroffen war der Kreis Jinghe in der autonomen mongolischen Präfektur Bortala, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die neuen Erdstöße waren sogar in der 400 Kilometer westlich gelegenen Hauptstadt der Region, Ürümqi, zu spüren. Das Ausmaß der Schäden und die Zahl der Opfer war zunächst unklar.

Mit dem Tageslicht konnten am Mittwochmorgen (Ortszeit) in Sichuan die Bergungs- und Aufräumarbeiten nach dem Beben vom Vorabend nahe des Touristenparks Jiuzhaigou richtig anlaufen. Die Zahl der Verletzten stieg auf 175, wie Staatsmedien berichteten. 28 von ihnen waren schwer verletzt.

Mindestens fünf der Toten waren Besucher der besonders in den laufenden Sommerferien beliebten Touristenattraktion. Das Beben hatte nach offiziellen Angaben die Stärke 7,0. Retter suchten in Trümmern nach Verschütteten oder trugen Verletzte in Sicherheit, wie auf Bildern in sozialen Medien zu sehen war.

Eine Luftaufnahme, die das Parteiorgan «Volkszeitung» veröffentlichte, zeigte gleichwohl, dass die Häuser in der Kreisstadt Jiuzhaigou am Mittwochmorgen «im Wesentlichen intakt» waren. Auch fuhren Autos durch die Straßen.

Mehr als 1.200 Helfer waren nach Angaben des Staatsfernsehens in Sichuan im Einsatz. Auch vier Hubschrauber seien aufgestiegen, zudem Hunderte Soldaten und medizinisches Personal auf dem Weg ins Erdbebengebiet.

In der Provinz waren 2008 bei einem schweren Erdbeben der Stärke 8 in Wenchuan mehr als 80.000 Menschen ums Leben gekommen.

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