Zweifel an tödlicher Hai-Attacke auf österreichischen Taucher

Foto: epa/Helmut Fohringer
Foto: epa/Helmut Fohringer

SALZBURG/PRETORIA (dpa) - Die Gefahr durch Haie ist umstritten. Forscher zählten zuletzt rund 100 Attacken im Jahr. Davon endeten nur wenige tödlich. In einem neuen Fall sind nun Fragen aufgetaucht, ob wirklich ein Hai zugebissen hat.

Im Fall eines Tauchunfalls vor der Küste Südafrikas wachsen die Zweifel, ob ein Hai den 68-jährigen Österreicher getötet hat. Der Mann habe schon bei vorhergegangenen Tauchgängen große Probleme gehabt, zitiert das Magazin «Tauchen» Mitglieder der Tauchgruppe. Daher vermute ein Experte, der einen ersten Blick auf die sterblichen Überreste und den Tauchanzug des Opfers werfen konnte, dass der 68-Jährige bereits tot war, als ihn der Hai attackiert hat.

Er gehe davon aus, dass der Mann ertunken ist. «Die Wunden sind sehr ähnlich gegenüber anderen Unfällen mit Tauchern, die ebenfalls zuerst ertrunken waren», sagte Tauchforscher Erich Ritter dem Fachmagazin. Es sei keine Seltenheit, dass tote Menschen relativ rasch gebissen würden.

Der 68-jährige Tauchlehrer war am Mittwoch nicht von einem Tauchgang vor der Küste Südafrikas zurückgekehrt. Nach einer groß angelegten Suchaktionen waren Reste eines Taucheranzugs mit Bissspuren und sterbliche Überreste gefunden worden. Der Vorfall ereignete sich an einem Riff, das für seine Population an Tiger- und Bullenhaien bekannt ist.

Der 68-Jährige war im Umgang mit Haien besonders geschult. Er hatte mindestens zwei entsprechende Lehrgänge besucht, berichtete die Zeitung «Kurier» (Samstag). «Er hat sogar Vorträge über die Begegnung mit Haien gehalten», zitiert das Blatt den Chef des Salzburger Tauchvereins des Toten. Die Leichenteile sollen nun in der Gerichtsmedizin untersucht werden, um den Hergang des Unglücks und die Todesursache zu rekonstruieren.

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