Zuckerberg am Dienstag im EU-Parlament

Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Foto: epa/Peter Dasilva
Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Foto: epa/Peter Dasilva

BRÜSSEL (dpa) - Facebook-Chef Mark Zuckerberg wird sich bei seinem Besuch im Europaparlament am kommenden Dienstag hinter verschlossenen Türen mit dem Präsidenten Antonio Tajani und den Fraktionschefs treffen.

Die Fraktion der Grünen erklärte am Freitag, sie sei mit der Forderung nach einer öffentlichen Anhörung Zuckerbergs gescheitert. Der Facebook-Chef soll sich im Europaparlament in Brüssel Fragen zum Datenskandal um Cambridge Analytica stellen.

Forderungen, Zuckerberg solle auch vor europäischen Abgeordneten Aussagen, waren nach der öffentlichen Anhörung des Facebook-Chefs im US-Kongress im April laut geworden. Dort hatte der 34-Jährige insgesamt rund zehn Stunden lang Fragen von Senatoren und Abgeordneten beantwortet.

Das Europaparlament hatte wochenlang versucht, Zuckerberg zu einer Aussage zu bewegen. Zuckerberg hatte demnach zunächst versucht, seinen Vize-Chef für Öffentlichkeitsarbeit, Joel Kaplan, vorzuschicken. «Unsere Bürger verdienen eine volle und detaillierte Erklärung», meinte Tajani zuletzt noch. Der führende CSU-Europapolitiker Manfred Weber teilte mit, er erwarte, dass Zuckerberg die Sicherheit der Daten europäischer Facebook-Nutzer zusichere.

Die Grünen-Fraktion fordert nun, das Gespräch mit den Parlamentsspitzen über einen Webstream öffentlich zu machen. Nach bisheriger Planung soll Tajani die Medien nach dem Treffen informieren.

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Jürgen Franke 21.05.18 22:22
Die Aussagen vor dem Kongreß der USA
sind schon etwas besonderes, weil sie zur besten Sendezeit öffentlich sind. Ich habe seinerzeit miterlebt, wie die beiden Vorstände von GM und Ford, die vor der Pleite standen und aus diesem Grund den Kongress um Geld betteln mussten. "Aus welchem Grund sind sie nicht beide in einem Flieger hergekommen?", war z.B. eine der ersten Frage des Vorsitzenden des Kongresses. Aber auch der Zuckerberg wurde ganz schön "gegrillt". Derartige öffentliche Anhörungen sind bei uns leider verpönt.
Thomas Sylten 21.05.18 19:46
EU-Kriecher
in USA hatte Zuckerberg vor dem Kongress öffentlich aussagen müssen. Von der EU verlangt (!) der selbsternannte Kämpfer für Transparenz eine nichtöffentliche Aussage - und der Papiertiger EU lässt sich von diesem Privatkapitalisten herumkommandieren, dass es einem peinlich ist dazuzugehören, und wundert sich auch noch darüber nicht ernst genommen zu werden..