Eine Leserzuschrift zur Kolumne „Ja, wir helfen!“ (FA22/2015):
Hallo Herr C.-F. In meiner ersten Stellungnahme zu ihrem Artikel „Ja wir helfen“ habe ich mich nur allgemein dagegen verwehrt, als Idiot bezeichnet zu werden, weil ich nicht ihrer Meinung bin. Heute will ich dazu etwas mehr in die Details gehen.
Zunächst ein paar Worte zu meiner Person. Ich bin Jahrgang 1939, ich wurde also in dem Jahr geboren als der zweite Weltkrieg ausbrach. Der Vater war bei den Soldaten und ich lebte mit der Mutter und zwei Schwestern in Berlin.
Jede Nacht gab es Bombenalarm. Da ging es raus aus den Betten und runter in den Luftschutzbunker. Und das jeden Tag. Wir hatten nichts zu essen und unsere Mutter hat alles halbwegs Wertvolle zusammengesammelt, um es bei den Bauern außerhalb von Berlin in Essen einzutauschen. Eine der Schwestern hat sich zu ihrem Geburtstag ein Brot gewünscht. Unsere Mutter hat eine unglaublich großartige Leistung vollbracht drei Kinder in dieser grausamen Zeit aufzuziehen. Erst heute in meinem vorgerückten Alter kann ich diese Leistung erkennen und entsprechend würdigen.
Wir hatten damals keine Gelegenheit in einen Zug zu steigen um in ein gelobtes Land zu reisen in dem man mit offenen Armen empfangen wird. Alle Menschen mussten im Kriegsgebiet leben und Millionen von Menschen sind dort umgekommen. Und ich denke, das hat auch heute noch so zu sein. Gibt es also in einer Region Krieg, dann muss die Zivilbevölkerung diesen ertragen, das mag hart klingen, aber so ist eben das Leben. Da können nicht alle Leute aus allen Kriegsgebieten nach Deutschland kommen und das gilt auch für Syrien.
Wenn ich nun die Bilder der Menschen sehe, die nach Deutschland wollen, so sehe ich zu 90 Prozent nur junge Männer. Werden nur junge Männer bedroht? Die Antwort muss lauten, nein. Alle jene, die nach Deutschland wollen haben verschiedene Gründe.
Zunächst denke ich befinden sich unter den jungen Männern viele Deserteure die einfach nicht zum Militär wollen, um ihre Heimat zu verteidigen. Da muss Frau Merkel wissen, mit jedem jungen Mann, den sie in Deutschland aufnimmt, schwächt sie die Armee in Syrien und stärkt den IS.
Dann wird es viele Menschen geben, die aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland wollen, weil sie glauben, dort würden an allen Bäumen Trauben hängen die es nur zu pflücken gilt.
Und sicherlich nur ein ganz kleiner Teil der Menschen, die nach Deutschland kommen, sind politisch bedroht. Deshalb will ich nicht von „Flüchtlingen“ sprechen.
Und wie geht es nun mit den jungen Männern weiter, wenn sie sehen, alle ihre Vorstellungen sind in Deutschland unerfüllbar? Dann werden sofort Untergrundorganisationen gebildet, die radikale moslemische Forderungen stellen, z.B. Frauen dürfen verschleiert herumlaufen, Männer dürfen vier Frauen haben usw. Und wenn diesen Forderungen nicht entsprochen wird, dann fallen Bomben. Ist das in Deutschland so gewollt?
Hilmar Ganser, Thailand
Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht! |
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