Zensur von ESC-Beiträgen in China wird mit Sendestopp bestraft

Lea Sirk aus Slowenien nimmt an einer Pressekonferenz während des zweiten Halbfinales des 63. Eurovision Song Contest (ESC) teil. Foto: epa/Jose Sena Goulao
Lea Sirk aus Slowenien nimmt an einer Pressekonferenz während des zweiten Halbfinales des 63. Eurovision Song Contest (ESC) teil. Foto: epa/Jose Sena Goulao

GENF (dpa) - Das Finale des Eurovision Song Contests (ESC) an diesem Samstag darf in China nach Zensur-Vorwürfen nicht ausgestrahlt werden.

Die European Broadcasting Union (EBU) hat dem chinesischen Streamingdienst Mango TV die Übertragung verboten, weil der Sender im ersten Halbfinale die Beiträge aus Irland und Albanien zensiert hatte. «Das ist nicht vereinbar mit den Werten der EBU von Universalität und Inklusivität und unserer stolzen Tradition, Vielfalt durch Musik zu feiern», begründete die EBU in Genf ihre Entscheidung. Der chinesischen Zensur zum Opfer fiel unter anderem eine Bühnen-Szene beim irischen Song, in der zwei Männer Händchen halten.

Zunächst wurde die Zusammenarbeit mit Mango TV für dieses Jahr beendet. Der irische Sänger Ryan O'Shaughnessy begrüßte in der BBC die Reaktion des europäischen Senderverbands: «Liebe ist Liebe - egal, ob das zwei Typen sind, zwei Mädchen oder ein Typ und ein Mädchen. Deshalb denke ich, das ist eine sehr wichtige Entscheidung der EBU.» Auch der Beitrag Albaniens war zensiert worden. Sänger Eugent Bushpepa hat viele Tattoos. Dieser Körperschmuck ist in chinesischen TV-Shows seit längerem verpönt.

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