Yingluck mit Unternehmer-Visum

Yingluck Shinawatra. Foto: The Nation
Yingluck Shinawatra. Foto: The Nation

BANGKOK: Thailands ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra soll in Großbritannien mit einem Visum der Zuwanderungskategorie „Unternehmer“ (Tier 1) leben und habe kein politisches Asyl erhalten, heißt es in Medienberichten unter Berufung auf Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.

„Tier 1“ wurde für diejenigen Personen eingeführt, die in Großbritannien ein neues Geschäft gründen oder ein schon laufendes (oder einen Anteil daran) kaufen möchten. Es erlaubt dem Inhaber, sich maximal drei Jahre und vier Monate im Vereinigten Königreich aufzuhalten, hieß es in Berichten von unbenannten Quellen in der Pheu-Thai-Partei. Laut der Website gov.uk, die über Dienstleistungen der britischen Regierung informiert, können Personen aus Ländern außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums und der Schweiz Tier 1 beantragen, wenn sie Zugang zu 200.000 Pfund (8,7 Millionen Baht) an Investmentfonds haben. Die Inhaber können laut gov.uk eine Verlängerung des Visums für weitere zwei Jahre beantragen, sobald sie sich seit fünf Jahren im Vereinigten Königreich aufhalten.

Zuvor wurden Spekulationen laut, dass Yingluck nach ihrer Flucht aus Thailand in Großbritannien politisches Asyl beantragt habe, um der Inhaftierung zu entkommen. Auf sozialen Netzwerken und in lokalen Medien tauchten in den vergangenen Wochen immer wieder Fotos auf, die Yingluck in London zeigten.

Pheu Thai bestätigte am Dienstag, dass Yingluck, eine ehemalige Schlüsselfigur der Partei, im Vereinigten Königreich sei, obwohl Parteimitglieder behaupteten, dass ihnen keine weiteren Details über ihren Aufenthaltsort und ihren rechtlichen Status bekannt wären. Phichai Nariphathaphan, eine weitere führende Figur der vorherigen Regierungspartei, sagte, Yingluck sei in Großbritannien und die jüngsten Fotos, die in den sozialen Medien kursierten, seien echt. Gemäß Pheu-Thai-Generalsekretär Phumtham Wechayachai habe seine Partei in den letzten Monaten nicht in Kontakt mit Yingluck gestanden. „Wir folgen ihren Nachrichten aus den Medien. Es gab immer mehr Neuigkeiten (über Yingluck). Die Dinge werden bald klarer werden“, zitierte ihn „The Nation“.

Yingluck floh im August 2017 aus Thailand, kurz bevor das Gericht sein Urteil verlesen konnte. Sie wurde später in Abwesenheit zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt, weil sie, so die Richter, ihre Amtspflicht bei der Überwachung des Reissubventionsprogramms vernachlässigt habe, woraus ein massiver finanzieller Schaden für den Staat resultierte.

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