Wetterkapriolen stören Samuis Weihnachtsaison

Kein Notstand, aber immer wieder Regen, Regen und Regen

Wetterkapriolen in Südthailand: So wie hier auf Koh Samui waren viele Urlauber tagelang mit Regenschirmen und schnell gekauften provisorischen Regencapes unterwegs – dennoch blieben die meisten zuversichtlich.
Wetterkapriolen in Südthailand: So wie hier auf Koh Samui waren viele Urlauber tagelang mit Regenschirmen und schnell gekauften provisorischen Regencapes unterwegs – dennoch blieben die meisten zuversichtlich.

KOH SAMUI: Wetterturbulenzen wie im europäischen April haben den Ferieninseln im Golf von Thailand die Weihnachtsfeiertage verregnet. Obwohl die Situation im Vergleich zum Katastrophenjahr 2016 keine Notstandswarnungen nach sich zog, litten Urlauber, Hoteliers und vor allem die Tourismus-Transportunternehmen unter erschwerten Bedingungen.

Seit dem Heiligen Abend haben Ausläufer des Tropensturmes Tempin auch an der thailändischen Ostküste für starke Niederschläge gesorgt. Bis zum heutigen 29. Dezember ließen zwischen Hua Hin und Koh Samui die Regenfälle nur stundenweise nach und kehrten dann regelmässig wieder zurück. Im Flugverkehr und auch bei den Fährtransporten kam es zu erheblichen Einschränkungen und Verspätungen.

Passagiere des Fluges PG 145 von Bangkok Air nach Koh Samui mussten am zweiten Weihnachtsfeiertag starke Nerven beweisen. Zweimal war die Maschine am Frühnachmittag und nochmals um 18 Uhr von Bangkok nach Samui geflogen, zweimal musste der Pilot wegen miserabler Sichtbedingungen die Landung abbrechen und zurück zum Suvharnabumi Airport fliegen. Um 22 Uhr wurde der dritte Versuch von PG 145 in Bangkok auf der Startbahn gestoppt, weil nach 23 Uhr auf Koh Samui keine Flugzeuge mehr landen dürfen.

Kulanterweise bezahlte Bangkok Air allen Fluggästen einen kurzen Nachthotelaufenthalt am Flughafen. Erst am nächsten Morgen um 8 Uhr landeten die todmüden Langzeitpassagiere auf Samui, manche waren da bereits 36 Stunden unterwegs gewesen.

Auch die Fähranbieter Seatran, Lomprayah und Raja mussten improvisieren und bei hohem Wellengang und schlechter Sicht ein Notprogramm fahren. Viele Fähren hatten Verspätungen, und an einigen Tagen wurde aus Sicherheitsgründen der große Hafen der Inselhauptstadt Nathon angelaufen. Glücklicherweise gab es keine Meldungen von schweren Zwischenfällen oder Verletzten. Fälle von Seekrankheit waren jedoch an der Tagesordnung.

Beschwerden gab es erneut wegen Wuchertarifen der Taxifahrer und Minibus-Abholer am Flughafen Samui und auch am Hafen von Nathon. Ein Schweizer Urlauber (48) schilderte dem FARANG, dass am 28. Dezember um 9 Uhr morgens ein Bus-Chauffeur am Airport 2.000 Baht von ihm für die Fahrt nach Lamai forderte. Nur mühsam habe er den aggressiv auftretenden Thailänder abschütteln können und sei lieber mit dem zeitaufwendigeren Sammeltaxi zu seinem Hotel bei Lamai gefahren: Kostenpunkt 150 Baht.

Auch ein britisches Paar beklagte sich am heutigen Donnerstag, dass sie zur Mittagszeit in Nathon 1.500 Baht für die Taxifahrt nach Lamai hätten bezahlen sollen und kein Verhandlungsspielraum eingeräumt wurde. Sie stiegen notgedrungen ebenfalls aufs 150 Baht billige Sammeltaxi Songthaew um und nahmen die einstündige Fahrt in Kauf.

Für den Jahreswechsel haben die Meteorologen in der Provinzhauptstadt Surat Thani eine Wetterbesserung angekündigt. Die starken Regenschauer sollen bis morgen abklingen und nur noch vereinzelt auftreten. Koh Samuis Touristen haben ihren Angaben zufolge eine gute Chance, trocken ins neue Jahr 2018 hinein feiern zu können.

Quelle: Fotos: Sam Gruber

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Jürgen Franke 30.12.17 15:14
Seit 10 Jahren habe ich zu dieser Zeit
ein derartiges Wetter hier auch noch nie erlebt. Aus dem Bericht von Sam Gruber geht hervor, dass die Fluggesellschaft sich auf die Wetterbedingungen eingestellt hat und die Sicherheit der Passagiere oberste Priorität hatten. Dass einige Taxifahrer jetzt die Wetterverhältnisse nutzten wollten, um die Fahrgäste entsprechend abzukassieren, ist bedauerlich, aber für Thaikenner nicht ungewöhnlich. Sicherlich wieder einige Touristen, die nie wieder kommen werden.