Wetter macht alle verrückt und manche pleite

Dominik (links) und sein Kumpel Kevin aus München am Pool ihres Resort bei Lamai: Silvester Verbrennungen durch das Vollmondparty-Feuerwerk, nun Schwimmhäute durch den Regen.
Dominik (links) und sein Kumpel Kevin aus München am Pool ihres Resort bei Lamai: Silvester Verbrennungen durch das Vollmondparty-Feuerwerk, nun Schwimmhäute durch den Regen.

KOH SAMUI: Der neuerliche Monsun-Rückfall verlangt selbst hartgesottenen Urlaubern einiges ab. Auf den Urlaubsinseln im Süden des Golfes von Thailand hat ein regelrechter Exodus eingesetzt und manche wollen Anfang Januar nur noch eines: Weg und weiter hinauf in den Norden Richtung Sonne. Dass sich die Situation bald ändern soll, wollen viele nicht mehr glauben.

Am 3. und 4. Januar konnten Flugzeuge zeitweise wegen widriger Wetterbedingungen nicht auf Koh Samui landen. Der Silk Air Pilot aus Singapur drehte gestern Vormittag dreimal die Runde über der Insel und anschließend ab nach Langkawi in Westmalaysien. Erst am Nachmittag kamen die Passagiere doch noch auf Samui an. Auch am heutigen Mittwoch sorgten Sturmböen und Dauerregen für Ungemach und stundenlange Verspätungen. Der Frühflug um 6 Uhr durfte erst eine Stunde später nach Bangkok starten – und der heftige Regen dauerte über die Mittagszeit an.

Während die Touristen sich mit Geduld und Glück der feuchten Witterung entziehen können, geht es vielen Unternehmen sprichwörtlich nass rein. Vor allem die Tauchbranche erwischte es zum Jahreswechsel ganz hart. Seit Anfang Dezember die Monsunfluten die Region in Atem hielten, seither konnten nur wenige Tauchfahrten unternommen werden. Die teuren Boote stehen im Hafen und selbst vollgebuchte Tauchexkursionen mussten kurzfristig abgesagt und das Geld zurückgezahlt werden.

Wolfgang Jähn (55) von der deutschen Tauchschule Easy Divers hat in 20 Jahren Koh Samui schon vieles erlebt, „aber so einen Dezember noch nicht“, sagt er. „Übers Wetter zu klagen bringt nichts“, räumt er als alter Hase im Tauchgeschäft ein, „aber die Realität ist, dass wir zur eigentlichen Spitzensaison nur Kosten hatten und kaum Einnahmen.“ So wie den Easy Divers geht es fast allen Tauchsport-Unternehmen. Dieser Dezember und der Jahresbeginn 2017 bringen nicht wenige in akute Existenznot. Ein Monat Minusgeschäft in der Hochsaison wird über die nächsten Monate kaum zu kompensieren sein.

Zwei junge bayerische Touristen aus München haben 14 Tage lang die Wetterkapriolen auf Koh Samui und Phangan miterlebt und einiges mehr. Dominic Beffert (24) und sein Freund Kevin Kattner (beide 24) trotzen dem Dauerregen mit guter Laune. Bei der Vollmondparty gerieten sie – wie im FARANG online berichtet – in der Neujahrsnacht in den gefährlichen Feuerwerkregen, als sich am Haadrin Strand Raketen und Böller durch eine Nachlässigkeit der Betreiber in die Menschenmenge entluden.

Beide erlitten leichtere Verbrennungen und nahmen es mit Humor. „Das ist Thailand, das ist das Wetter, aber wir werden wiederkommen. Dafür wachsen uns hier nun Schwimmhäute“. Die positiven Eindrücke von Land und Leuten haben bei ihnen einiges gutgemacht. Dennoch geben nun auch sie auf und versuchen ab morgen ihr Glück an der sonnigeren Westküste bei Krabi und Koh Phi Phi.

Immerhin sind die Wetterprognosen ab dem kommenden Wochenende wieder rosiger. Dann soll der immer wieder kehrende Monsun des Jahres 2016 endgültig an Kraft verlieren und die sonnige und trockene Periode im Golf von Thailand einläuten.

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