Online-Aktivist in China zu Haft verurteilt

Symbolbild: Fotolia.com
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PEKING (dpa) - In China ist laut Menschenrechtlern ein Aktivist zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er im Internet über seine Erinnerungen an das Massaker am Pekinger Tian'anmen-Platz geschrieben hat. Ein Gericht in der südchinesischen Stadt Guangzhou habe Liu Shaoming wegen «Anstiftung zur Untergrabung der Staatsmacht» verurteilt, teilte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Freitag mit.

Laut Amnesty hatte Liu Shaoming kurz vor seiner Festnahme im Internet einen Artikel veröffentlicht, in dem er über seine Erfahrungen während der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung am Tian'anmen-Platz in Peking im Jahr 1989 und sein Engagement für Arbeitsrechte in China berichtete. Vor dem Urteil habe Liu Shaoming bereits zwei Jahren in Untersuchungshaft gesessen.

Der Fall war im vergangenen Jahr auch von der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, angesprochen worden. Anlässlich des Besuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Deutschland beim G20-Gipfel hatte Kofler diese Woche appelliert, Probleme bei Menschenrechten in China offen anzusprechen .

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