Wann liegt ein Müllkonzept auf dem Tisch?

Foto: Gruber
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KOH SAMUI: Viele Verhandlungen, ein Ultimatum für Koh Samuis Bürgermeister im Jahr 2015, nur ein Müllkonzept für Koh Samui liegt nicht auf dem Tisch.

Selbst Arbeitsgruppen des Tourismusministeriums in Bangkok mit Verantwortlichen der Ferieninsel und ihrem in die Schusslinie geratenen Bürgermeister Ramnate Jaikwang konnten kein Patentrezept finden. Koh Samuis Inseloberhaupt macht „Urlauberorientierte Unternehmungen“ für die Hauptlast verantwortlich und nimmt seine Bürger und Wähler aus der Schusslinie. Er plädiert für einen spezifischen Mülltarif je nach Anfall des Abfalls – das hieße hohe Gebühren für große Verursacher. Den mittlerweile auf eine halbe Million Tonnen angewachsenen Albtraum auf Koh Samuis überlasteter Deponie bei Hua Thaon wird das nicht schrumpfen lassen, auch wenn mehr Einnahmen generiert werden könnten.

Jüngst brachte sich ein amerikanisches Unternehmen ins Spiel. Ron Carter, Direktor von „Green Phoenix Energy“, versucht seit drei Jahren erfolglos, mit der Provinzregierung in Surat Thani und Verantwortlichen auf Koh Samui sein Projekt „FEWS-RE-PLANT“ zu erörtern. Der Umweltexperte verspricht, das Problem mit Wertstofftrennung und Recycling in den Griff zu bekommen und dabei Energie zu gewinnen. Doppelter Haken: Die Aufstellung einer solchen Technik würde bis zu drei Jahre dauern, wäre dann aber, so Carter, eine maßgeschneiderte, umweltgerechte Lösung für die Zukunft. Und: Vorschläge von Experten außerhalb Thailands fanden in der Vergangenheit kaum Gehör.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Uwe Schönberger 03.11.17 17:58
Fehlendes Umweltbewustsein
gab und gibt es in Thailand schon immer. Nur wenn der Müllberg steigt
und die Natur langsam zugemüllt wird, ist der Tourist daran Schuld.
Der Farang sollte mal mal eine Saison komplett weg bleiben.
Ach nee. Am verbleibenen Müll wirds ja nichts ändern.
Vieleicht hilft dann ja ein Gebet zu Buddha.
Erwin Mandl 21.10.17 16:38
Müllkonzept a la Thai:
aus den Augen aus dem Sinn.Den Abfall einfach irgendwo in der Natur abladen, immer dort wo noch keiner ist.Oder im Auto: Fenster runter und raus damit.Auf dem Motorrad: einfach fallen lassen.Verantwortung?? Was ist das?? Umweltbewusstsein?? Wozu?? Mai pen rai!
Schuld an Verschmutzung jeglicher Art sind aber die Touristen, na klar.
Mike Dong 21.10.17 14:04
Das hier ist das Müllkonzept.
Norbert Kurt Leupi 21.10.17 14:04
Müllkonzept
Schlechte Aussichten , denn das 21.Jahrhundert leidet schon seit längerem an zu hohem Blutdruck ! Darum Warnung an Misanthropen : bleibt zu Hause um die Um-und Unwelt zu schonen !
Erwin Mandl 21.10.17 12:42
Wann liegt ein Müllkonzept vor?
Wer Thailand kennt kann über Fragen dieser Art nur müde lächeln und abwinken.
Jürgen Franke 20.10.17 18:07
Eine berechtigtige Frage, die Sie hier stellen
Herr Sam Gruber, aber die wollen und können wir Ihnen leider nicht beantworten, weil wir als Gäste, zwar sehr deutlich zu diesen Müllbergen unseren Beitrag geleistet haben, aber nicht für die Beseitigung verantwortlich gemacht werden wollen. Unser Beitrag für die Beseitigung erschöpft sich nämlich durch die reichlich gezahlten Steuern, die an den Staat abgeführt werden, wenn wir die Waren gekauft haben. Ein Verfahren, das eigentlich überall auf dieser Welt üblich ist. Wenn es aus organischen Gründen den Thais nicht gelingt, der Müllberge Herr zu werden, so ist das mehr als traurig und kann auf keinen Fall das Problem der Gäste sein.
Adi Pieper 20.10.17 14:55
Müllpreiserhöhung_
Wenn das die Lösung für das Müllproblem auf Samui sein soll brach man sich nicht zu wundern wenn noch mehr Müll illegal in den Bergen entsorgt wird oder, wie es seit Tagen täglich passiert, einfach im Garten verbrannt wird. Der schwelende Plastikgeruch wird dann noch die restlichen Touristen vertreiben, und dann wäre ja somit auch der Grund des Übels beseitigt. Keine Touristen, kein Müll! Gut gedacht.