JAKARTA: Stell dir vor, alle reden von Demokratie und meinen es auch. So ist das in Indonesien. Mit Begeisterung geben sich Volk und Kandidaten dem Wahlkampf hin. Gewählt werden am 9. April das Parlament und die Regionalparlamente.

Mit dem Ende der Diktatur von Suharto hat sich Indonesien auf die schwierige, aber erfolgreiche Reise hin zu einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft begeben. Zum Erfolg gehören die Akzeptanz von Wahlergebnissen, die Zurückdrängung des Einflusses des Militärs, die Dezentralisierung der Macht, Indonesiens Aufstieg zur stärksten Wirtschaftsmacht der Region und eine aktive Zivilgesellschaft.

Facebook statt New Order

Die Wahl in diesem Monat macht den Wandel von Indonesiens Gesellschaft von der konservativen Generation aus der repressiven New-Order-Ära von Suharto zu weltoffeneren Facebookgeneration sichtbar. Über 40 Prozent der stimmberechtigten Indonesier sind Erst- und Jungwähler im Alter zwischen 17 und 30 Jahren. „Die jungen Leute haben ganz andere Interessen“, sagt Fransikus Hermawi Taslim, der für die Partei Nationale Demokraten (Nas Dem) kandidiert. „Die Jungen sind gegen Korruption, für Transparenz, Verantwortlichkeit, die Rechte von religiösen und ethnischen Minderheiten und für die Umwelt.“

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